Freitag, 19. April 2013

*cue Heiliger Geist*

Manchmal sind die Wege wirklich seltsam, die der Heilige Geist so nimmt.

Heute hab ich mal wieder gründlich Mist gebaut, der dann auch noch verschlimmert wurde durch blöde Zufälle, weil irgendwie alles schief lief, und am Ende ist doch noch alles gut geworden. Sogar richtig gut.

Spulen wir also ein bisschen zurück...

Auf dem Weg zum Gottesdienst mit den Firmlingen heute Abend fällt mir siedendheiß ein, dass ich gar nicht gefragt hab, ob's in der Kirche auch die richtigen Liederbücher hat. Nun gut, noch hab ich ja Zeit, das zu klären. Dumm nur, dass mir im nächsten Augenblick einfällt, dass ich gar nicht nachgeschaut hab, ob die Lieder, die wir ausgesucht haben, überhaupt im Liederbuch sind. Desweiteren fällt mir ein, dass ich die Handynummer des Pfarrers zwar daheim auf dem PC hab, nicht aber im Handy. Die Handynummer der Band hab ich gar nicht, und meine hab ich leider auch nicht weitergegeben. Falls also irgendwer auf der Strecke bleibt (alle kommen von außerhalb), kann ich nicht helfen, bzw. würde ich noch nicht mal erfahren, dass da wer auf der Strecke geblieben ist. *cue kleiner innerlicher Panikanfall*

In der Sakristei angekommen, frage ich nach den Liederbüchern. Es gibt keine. Super. Ich Held. Grandios gemacht, wirklich. Handynetz gibt's in der Sakristei auch keins. Ganz prima, juhu. Ich also raus in den Regen, wo das Netz ein kleines bisschen besser ist, und Pfarrbüro angerufen (zwar nicht das am Ort, aber immerhin irgendeins). Auftritt Glück: es geht jemand ran. Ich bekomme also die Telefonnummer des Mesners des Nachbarortes, wo Liederbücher sein müssten. Den Mesner erreiche ich zwar nicht, erfahre aber von seiner Frau, wo die Liederbücher lägen, wenn ich einen Schlüssel hätte. Alles kein Problem, ich hab zwar keinen Schlüssel, aber dafür einen Schlüssel zum Schlüsselkasten. Ab ins Auto und in den Nachbarort (derweil kommt die Band an - gut, die sind schon mal nicht auf der Strecke geblieben). Im Pfarrhaus vor dem Schlüsselkasten nehme ich mir den Generalschlüssel der Kirche und wandere los Richtung Sakristei. Der Schlüssel passt, lässt sich aber nicht drehen. Zurück am Schlüsselkasten nehme ich mir alle Schlüssel, auf denen irgendwas mit Sakristei steht (insgesamt 8 Stück), und wandere wieder in die Kirche. Tja, entsprechend Murphy's Law passiert, was passieren muss: keiner der Schlüssel öffnet mir die Sakristei. *cue mittlerer innerlicher Panikanfall*

Also gehe ich in den Regen (wo das Handynetz bekanntlich besser ist) und rufe nochmals die Frau des Mesners an. Glück gehabt, der Mesner ist mittlerweile zu Hause und kommt bei mir vorbei, schließt mir die Sakristei auf und gibt mir die Liederbücher (nein, besser noch: er trägt mir die Liederbücher zum Auto!). *cue Erleichterung*

Zurück in der Kirche, in der der Gottesdienst sein soll, ist die Band mittlerweile am Einspielen, will wissen ob die Ausregelung so passt und übt noch ein bisschen. Der Pfarrer ist auch erschienen, während ich weg war und baut schon mal die Leinwand auf. *cue große Erleichterung*

Nachdem ich ein bisschen bei der Leinwand mitgeholfen habe, suche ich mal im Liederbuch, ob alle Lieder vom Liedplan auch im Buch sind. Tja, wie's kommen muss, kommt's: ein paar sind drin, ein paar leider nicht. *cue Mischung aus Erleichterung und Panikanfall*

Etwas beschämt versuche ich der Band zu sagen, dass die Gemeinde nur einen Teil der Gemeindelieder mitsingen wird - aber was für ein Glück, die Band ist äußerst cool und professionell, macht das beste daraus und animiert die Anwesenden schon vor dem Gottesdienst zum Mitmachen auch ohne Text und Noten. Peinlich ist mir die ganze Aktion aber natürlich trotzdem saumäßig.
Kurz vor Gottesdienst bekommen wir sogar noch den Film so auf die Leinwand, dass alles passt.
Es sind zwar bei Weitem nicht alle Firmlinge da und auch ansonsten weniger Leute als erhofft, aber immerhin scheinen die größten Katastrophen überstanden zu sein.
Dummerweise fällt mir in diesem Moment auf, dass meine Firmgruppe, die die Kyrierufe machen sollte, geschlossen durch Abwesenheit glänzt. Die Gruppe, die den Gabengang machen wollte, ist zwar teilweise anwesend, hat aber vergessen, irgendwas vorzubereiten und mitzubringen. *cue klitzekleiner Panikanfall mit großer Portion Fatalismus*

Der Gabengang fällt daher einfach aus, und zum Kyrie überrede ich drei andere (anwesende) Jugendliche. (Dass die dann zwar aus Versehen 'Gott, du unterschätzt uns in den kommenden Tagen' lesen statt 'Gott, du unterstützt uns in den kommenden Tagen', ignoriere ich einfach und hoffe, dass eh keiner zuhört...)
Die Kollekte fällt aus, weil keiner dran denkt. Schade, dass ich dafür letzte Woche extra noch das OK vom Kirchengemeinderat beantragt hatte. Das war dann wohl etwas unnötig. Nun ja.

Aber insgesamt ist der Gottesdienst der Hammer und einfach super: die Band ist genial (www.basilea-duo.de, falls jemand mal reinhören will) und bringt unglaublich Atmosphäre rein, der Pfarrer predigt total ansprechend und tiefgehend, und irgendwie passt alles super zusammen. Kaum zu glauben, aber wahr. Der Film über die Bekehrung des Paulus, den wir statt der Lesung zeigen, wird da bei mir gerade sehr real: In meiner Schwachheit bin ich stark, denn wenn ich schwach bin, kann Gottes Gnade umso mehr wirken. Heute ist so ziemlich alles schief gegangen und ich habe wirklich zu viel vergessen, als dass es noch ok wäre. Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist Gott spürbar da, springt der Funke über. Wow. *cue Begeisterung und Dankbarkeit*

Und dann ist wirklich alles gut: der Gottesdienst läuft zwar ein bisschen spontan, ist aber dafür super und wirklich berührend, ich bekomme anschließend sogar eine CD von der Band geschenkt, und nach dem Abbauen geht der Pfarrer noch mit mir essen - er ist ein ganz lieber Freund, den ich viel zu selten sehe, und da ist das echt ein Geschenk, wenn wir mal gemeinsam Zeit haben.

Das Essen ist gut, und die Gespräche noch viel besser, und was am allerbesten ist: Gott ist dabei.
In unseren Worten, in unseren Gedanken, in unserem Leben.
Und darum gehe ich ins Kloster. :)

Dienstag, 16. April 2013

Da fällt mir noch nicht mal ein Titel ein

Goodness me, ist grad viel los!

Es gäbe massig Themen, über die ich bloggen könnte und auch wollte, wenn sie mir denn nur vor lauter Alltagschaos einfallen würden!
Erst gestern kam im Gespräch so ein Thema auf - nur leider weiß ich heute schon nicht mehr, was es war.

Zum Ausgleich für meine Vergesslichkeit hier einfach zwei kleine Random Facts aus meinem Alltag:

Jugendliche sind ANSTRENGEND. Alle. Und das nahezu immer. Am Samstag 80 Stück davon den ganzen Tag, und ich kann mich abends einsargen. Ein Glück nur, dass die Abendveranstaltung, auf der ich sein sollte, völlig unbesucht war (in Worten: null Besucher), so dass wir mit dem Team was trinken gegangen sind. Thank God for Feierabendbier. Heute nachmittag lediglich 20 Stück, dafür aber Fragen wie: Muss man, wenn man ins Kloster geht, wirklich noch Jungfrau sein? (Nein.) Ich hab gehört, Nonnen dürfen einmal im Monat Sex mit einem Priester haben, stimmt das? (WIE BITTE??? NEIN!) Also gar keinen Sex für Nonnen? (Nein, wirklich gar keinen Sex.) Auch nicht Selbst... -- also mit nem Dildo? (Nein, wirklich GAR KEINEN Sex, weder mit Anderen, mit sich selbst oder mit Gegenständen.) Aber mit dem Finger? (Nein, welchen Teil der letzten Antwort hast du nicht verstanden?) Sind Nonnen dann asexuell? (Wir driften ab in eine Diskussion, was asexuell bedeutet, was Sex überhaupt alles umfasst, ob man auf Sex verzichten kann, vergleichen das mit einem Überzeugungsvegetarier, der auch ab und zu Lust auf Fleisch hat (wobei ich bei dem Vergleich von Fleischeslust und Fleischeslust leise in mich rein grinsen muss, was ich aber nicht meinen Schülern sage, weil die den Begriff Fleischeslust vermutlich noch nicht mal kennen und eh erfahrungsgemäß keinen Sinn für Wortspiele haben), dann aber eben wegen seiner Überzeugung trotzdem drauf verzichtet, und stranden dann bei der Diskussion, ob 'rallig' ein Wort ist, das man bei Menschen verwenden kann oder ob man das doch lieber nur bei Tieren sagt.)

Arbeit ist RELATIV. Nicht immer, aber zum Glück manchmal. Jedenfalls habe ich es am Samstagabend vor lauter Einsargungsbedürftigkeit und Urlaubswunsch geschafft, 6 (in Worten: sechs) Unterrichtsstunden in 20 (in Worten: zwanzig) Minuten vorzubereiten. Bisher mein absoluter Rekord, und wie ich befürchte auch kaum mehr zu toppen. Heute hat sich dann erfreulicherweise herausgestellt, dass die Stunden sogar durchaus brauchbar waren und im Großen und Ganzen (vielleicht abgesehen von oben beschriebener Unterhaltung mit meinen Schülern) sehr gut liefen.

Anyway. Im Kloster ist das alles anders. Da ist der Alltag entspannt (immer), das Leben geregelt (immer), der Himmel blau (immer, außer wenn's regnet, schneit, bewölkt, neblig, trüb oder Nacht ist), das Essen gut (immer, außer in Ausnahmen), die Leute nett (selbstverständlich immer), das Chaos überschaubar (äh... logisch!), die Arbeit angenehm (sowieso) und überhaupt alles wie im Himmel (äh... ja.). Ach ja, und da gibt's keine Jugendlichen (außer Mittwochs und an Tagen, die mit G enden, und manchmal auch zwischendrin... oder so).
Und darum gehe ich ins Kloster.
(Vielleicht fällt mir da dann ja auch wieder ein, was ich eigentlich hätte sagen wollen, wenn nur mein Hirn nicht so frittiert wäre. Und darum gehe ich jetzt vielleicht vor dem Kloster noch erst mal ne Stunde in die Badewanne.)