"Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern." (Mt 26,18)
Was, wenn Jesus das zu mir sagt? Was, wenn er heute bei mir das Paschamahl feiern will?
Heute feiert Jesus in mir das letzte Abendmahl: in mir ist Festtagsstimmung und gleichzeitig Angst vor dem, was kommen wird. In mir brodelt es im Untergrund, aber nach außen ist noch alles ruhig. Der Johannes in mir lehnt sich zurück an Jesu Brust und genießt die Vertrautheit und die Nähe, das Gefühl, bei ihm daheim zu sein. Mein innerer Petrus ist einerseits bereit, für Jesus zu sterben, und andererseits schon fast dabei, ihn zu verleugnen. Die Füße waschen will er sich schon gar nicht lassen, dabei wäre das es, was er braucht. Mein innerer Petrus ist heute sehr aktiv - innerlich zerrissen, voller Liebe und Hingabe für Jesus und gleichzeitig unglaublich schwach und hilflos. Und mein innerer Judas will nicht wahrhaben, dass es ihn überhaupt gibt, aber trotzdem kann er nicht aus seiner Haut - das Böse lebt auch in mir und lässt sich nicht einfach unterdrücken. Ich hoffe nur, dass Jesus auch meinen inneren Judas erlöst, wenn es soweit ist. In mir wechseln sich Angst und Hoffnung ab, Vorfreude und Verzweiflung.
Und dann ist da Jesus. ... in der Nacht, da er verraten wurde - das ist heute -, nahm er das Brot und sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach: "Nehmet und esset alle davon: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird."
Das ist heute.
Heute verschenkt sich Jesus ganz, heute gibt er sich mir ganz hin, heute lebt er für mich, stirbt für mich, wird für mich auferstehen. Heute.
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