Dienstag, 19. Februar 2013

Frei sein

Heute habe ich mein Auto in die Werkstatt gebracht, weil sich die Fahrertüre nicht mehr abschließen ließ. Geplant war, dass ich das Auto in der Frühe hinbringe, die Leute dort mich dann in die Schule fahren, mich nachmittags wieder von der Schule holen und ich mein Auto fertig wiederkriege. Tja, das war der Plan.

Gekommen ist es natürlich anders: Mein Auto hat zwar äußerlich keinerlei Rost, aber innerlich wohl schon. Jedenfalls ließ sich das Schloss nicht einfach austauschen, ohne nebenbei die halbe Türe aufzubrechen. Und so habe ich jetzt einen hübschen kleinen Mietwagen, den ich - hoffentlich! - morgen Nachmittag wieder gegen mein Auto tauschen kann, das bis dahin noch einen neuen Türgriff und die dazugehörige Lackierung bekommt. *argh*

Wie herrlich muss es sein, sich mit sowas nicht rumschlagen zu müssen! Klar, ohne Auto wäre ich ziemlich aufgeschmissen mit meinem Job. Aber trotzdem: all die vielen wichtigen und unwichtigen Dinge, die ich besitze, nehmen mich ziemlich in Beschlag. Und jedesmal, wenn wieder Werbung im Briefkasten liegt, entdecke ich neue Sachen, die ich gerne hätte. Manche davon könnte ich wirklich gut brauchen, andere sind einfach bloß praktisch oder hübsch. Wirklich notwendig ist aber das Allerwenigste. Diese Freiheit, einfach ohne groß nachzudenken sagen zu können, "das brauche ich nicht", oder "das lenkt mich nur ab", die wünsche ich mir sehr. Zu wissen, was immer ich brauche, bekomme ich geschenkt, und was ich nicht bekomme, das brauche ich auch nicht, wie befreiend muss das sein!

Nein, das löst das Problem mit meinem Auto nicht, aber vielleicht verändert es meinen Blick auf die Angelegenheit...

Da will ich wirklich werden wie Franziskus, der ganz auf Gott vertraut hat, der ganz frei war für Gott, und der sich entweder nicht mit den alltäglichen Ärgernissen rumschlagen musste (was ich ehrlich gesagt bezweifle), oder es geschafft hat, auch in diesen Ärgernissen Gott zu entdecken.
Eines Tages will ich es schaffen, in meinem kaputten Auto einen Weg zu Gott zu finden... und darum gehe ich ins Kloster.

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