Mittwoch, 18. Dezember 2013

Adventsmusik

Diese Woche singe ich jeden Abend dieses Lied (vermutlich leider nicht ganz so schön wie im Video...), das ich seit meiner Zeit in England sehr liebe, und das es jetzt erfreulicherweise auf Deutsch im neuen Gotteslob gibt (Nr. 222). *freu*
Ach ja, die deutsche Version singe ich auch, aber da immer nur bis zu der Strophe, die die jeweilige O-Antiphon vom Tag ist. Schließlich muss man die Vorfreude und das Warten ein bisschen zelebrieren. ;)




Und weil ein Adventslied nicht reicht, kommt hier gleich noch eins (inklusive einer CD-Empfehlung: ich hab sie und kann sie immer wieder rauf und runter hören, so schön find ich die):




Und aus irgendeinem Grund gehört für mich auch das folgende Stück in den Advent, vielleicht, weil Maria so eine starke Advents-Frau ist. Vor Jahren hab ich das sogar mal selber singen dürfen, als wir mit meinem damaligen Chor Monteverdis Marienvesper aufgeführt haben.




Falls ich nächste Woche daran denke, es zeitlich unterbringe und außerdem noch Lust drauf hab, kommen zu Weihnachten dann auch noch ein paar Lieder. Aber natürlich noch nicht im Advent. ;)

Sonntag, 15. Dezember 2013

Kinder, Eltern und das liebe Chaos (oder die chaotische Liebe...)

Mein Patenkind und seiner Brüder sind total lieb und niedlich und ich bin wahnsinnig gerne bei ihnen. Außerdem sind die Kinder laut und klebrig. Dieses Wochenende ist es mir gelungen, mich für meine Verhältnisse fast schon erschreckend schnell an diese zweite Seite der Kinder zu gewöhnen: bereits Freitagabend war mit klar, dass meine bis dahin saubere Jeans das Wochenende nicht überstehen wird, und das gleiche für Rolli und T-Shirt gelten wird. Brei- und Rotzspuren wurden dann im Laufe des Samstags ergänzt mit Mehl- und Teigresten (Patentanten sind für Lebkuchenhäuser zuständig), die heute früh noch durch Puderzuckergussflecken vervollkommnet wurden.

Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich bewundere meine Freundin und ihren Mann, die Eltern dieser Kinder, sehr. Nicht nur, weil sie bei der Dreck- und Chaosaffinität ihrer Kids total entspannt bleiben. (Beim Wickeln pinkelt der Kleine auf den Teppich, die Mutter holt nur mal schnell einen feuchten Lappen und wickelt dann weiter. Tee mit Milch auf dem Sofa? Kein Problem, das Sofa lässt sich abziehen und die Bezüge sind waschbar. Mit Brei werfende Kinder sind normal, Geschirr ist ersetzbar und der Boden muss eh irgendwann abgeschliffen werden. Wände kann man abwaschen, die Kinder in der Badewanne einweichen, und wenn dann doch mal einer unbeobachtet die Herdplatte anmacht, auf der gerade das Nudelsieb aus Plastik steht, ist man einfach dankbar für das Ceranfeld, von dem man das geschmolzene Plastik einfach abkratzen kann.) Ich bewundere sie auch, weil sie gerne Eltern sind und wirklich gute Eltern sind, obwohl das heißt, dass sie seit Jahren täglich die gesamte Wohnung grundreinigen, jeden Tag mindestens einmal den Geschirrspüler, die Waschmaschine und den Trockner laufen lassen, und trotzdem kaum darüber klagen, dass ihre Kinder schneller die Wohnung ins Chaos versetzen als man hinschauen kann. Seit neuestem hat meine Freundin die Idee, mittags, wenn die Wohnung kurz mal sauber ist, weil die Kinder vormittags in der Kindergruppe waren, die saubere Wohnung zu filmen, den Film auf Youtube zu stellen, und den Link an ihren Mann in die Arbeit zu schicken, damit er sieht, wie schön die Wohnung sein könnte. Abends, wenn er heimkommt, ist von besagter Sauberkeit nämlich nichts mehr zu sehen, weil die Kinder effektiver als jeder Bombeneinschlag sind.

Mich beschleicht schon nach einem Wochenende das Hamsterrad-Gefühl. Ich räume auf, die Kinder kippen kistenweise Spielzeug auf den Boden. Ich fülle die Spülmaschine und schalte sie an, und während sie noch läuft, stapelt sich schon wieder frisches dreckiges Geschirr in der Küche. Ich falte saubere Wäsche, und schon sehe ich, dass die Kleinen sich schon wieder so gründlich verschmiert haben, dass man sie umziehen muss. Ich sammle das verschüttete Spielzeug auf (immerhin mit Hilfe des Großen), währenddessen entdecken die Kleinen die Altpapierkiste und werfen alles raus und zerreißen die Zeitung von gestern zu kleinen Schnipseln. Ich räume die fertige Spülmaschine aus und merke dabei, dass eins der Kinder stinkt und gewickelt werden sollte. Ich wickle das stinkende Kind, räume die Spülmaschine gleich wieder mit dreckigem Geschirr voll, koche nebenher Mittagessen mit einem brüllendem Kind auf dem Arm (das auch nur deshalb brüllt, weil ich es davon abhalten wollte, den Wollwaschgang der Waschmaschine auf 95°C umzuprogrammieren und damit die gesamte Wollwäsche zu ruinieren) und versuche den Großen zu überreden, mit den Wachsmalstifen auf Papier und nicht aufs Parkett und den Teppich zu malen. Büchervorlesen, Einkaufengehen, Spielen, Kuscheln, Basteln, Staubsaugen, Bettenmachen und alles Andere, was eben auch noch so dazugehört, mache ich zwischendurch und nebenher...

Nein, ich habe nicht all das eben Beschriebene dieses Wochenende selbst erlebt, aber das lag vermutlich im Großen und Ganzen auch nur daran, dass ich nicht alleine mit den Kindern war, sondern nur zu Besuch. Aber obwohl wir zu dritt waren, waren wir abends alle einfach nur platt - wie das ist, wenn man alleinerziehend ist, möchte ich mir gar nicht vorstellen.

Was Eltern leisten, ist der Hammer. Ich kann da nur fassungslos und bewundernd zuschauen und mich fragen, wie es immer noch Politiker geben kann, die von einer Herd"prämie" sprechen. Eltern sein ist Knochenarbeit, das ist keine Freizeitbeschäftigung, sondern ein Vollzeitjob, und das nicht nur 40 Stunden in der Woche. Ja, die Liebe macht das Elternsein wunderschön, aber deswegen nicht weniger anstrengend.

Wenn ich das sehe, habe ich das Gefühl, dass ich es mir echt ziemlich leicht mache, weil ich ins Kloster gehe...

Sonntag, 8. Dezember 2013

Arbeiter im Weinberg

Heute hat mich eine Email erreicht, die mich zutiefst berührt hat, und für die ich sehr, sehr dankbar bin.

"Liebe ...,
ich möchte mich bei Ihnen für Ihre Bemühungen anlässlich der Nacht der offenen Kirche bedanken.
Sie haben sich wahnsinnig viel Mühe zum Gelingen für diesen Abend gemacht.
Es war eine ganz neue Erfahrung sich auf diese Weise in der Kirche zu bewegen.
Jede Station war für sich wertvoll und die Texte waren gut ausgewählt um sich auf das jeweilige Thema einzulassen.
Das aktive „Tun“ an der jeweiligen Station hat das Ganze noch aufgewertet.
Ich bin jetzt 63 Jahre alt und habe das erste Mal in meinem Leben Weihrauch in der Hand gehabt.
Auch bin ich zum ersten Mal so nah am Altar gestanden. Ich könnte jetzt jede Station aufzählen - es war einfach gut. Ich hatte das Gefühl, dadurch Jesus noch näher zu sein.
Ganz herzlichen Dank. Machen Sie weiter so.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.
Liebe Grüße,
..."

Wenn meine Arbeit auch nur eine einzige Person ein kleines Stück näher zu Jesus bringen kann, hat sie sich gelohnt.

Ich kann gar nicht in Worten ausdrücken, was das für mich heißt zu wissen, dass Menschen auch durch mich näher zu Gott kommen können. Das macht mich ganz klein und dankbar, und ich habe das Gefühl, dass es mir das Herz zerreißt von seiner Liebe.

Das ist es vielleicht, was es heißt, Arbeiter im Weinberg Gottes zu sein - bei aller Schufterei wächst doch immer wieder etwas heran, für das wir nichts können, und bei dem wir höchstens ein bisschen geholfen haben, dass es nicht eingeht. Gottes Wege sind einfach wunderbar wunderbar...


Ich glaube, ich drucke mir die Email aus und hänge sie ins Büro über meinen Schreibtisch, damit ich mich immer wieder daran erinnern kann, wofür es sich lohnt zu arbeiten, und welches Geschenk es ist, dass ich diesen Beruf haben darf.


Sonntag, 1. Dezember 2013

Gute Neuigkeiten in der Warteschleife

Die gute Nachricht, wegen derer ich Dinge wie 'Yippie, Yay und Juhuu' schreibe, muss leider noch eine Weile auf ihre Veröffentlichung warten - ich habe einen temporären Maulkorb bekommen. Wer mich live kennt, darf mich aber gerne darauf ansprechen. Der Maulkorb ist nur ein offizieller, d.h. persönlichen Freunden und so kann ich in der Regel schon alles erzählen, aber ich darf halt im Moment noch nichts offiziell und öffentlich sagen.

Keine Angst, das mit dem Maulkorb ist nichts schlimmes, ich habe keine Haue gekriegt für irgendwas, das war nur eine (wie ich ehrlich zugeben muss, vermutlich weise) Entscheidung, an der ich auch selbst beteiligt war.

Also: freut euch auf mehr, sobald ihr mich seht - alternativ irgendwann im Januar, denn dann ist die Maulkorbzeit eh vorbei. :)

Und bis dahin: Freut euch einfach in aller Unwissenheit mit mir! :)))