Sonntag, 8. Dezember 2013

Arbeiter im Weinberg

Heute hat mich eine Email erreicht, die mich zutiefst berührt hat, und für die ich sehr, sehr dankbar bin.

"Liebe ...,
ich möchte mich bei Ihnen für Ihre Bemühungen anlässlich der Nacht der offenen Kirche bedanken.
Sie haben sich wahnsinnig viel Mühe zum Gelingen für diesen Abend gemacht.
Es war eine ganz neue Erfahrung sich auf diese Weise in der Kirche zu bewegen.
Jede Station war für sich wertvoll und die Texte waren gut ausgewählt um sich auf das jeweilige Thema einzulassen.
Das aktive „Tun“ an der jeweiligen Station hat das Ganze noch aufgewertet.
Ich bin jetzt 63 Jahre alt und habe das erste Mal in meinem Leben Weihrauch in der Hand gehabt.
Auch bin ich zum ersten Mal so nah am Altar gestanden. Ich könnte jetzt jede Station aufzählen - es war einfach gut. Ich hatte das Gefühl, dadurch Jesus noch näher zu sein.
Ganz herzlichen Dank. Machen Sie weiter so.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.
Liebe Grüße,
..."

Wenn meine Arbeit auch nur eine einzige Person ein kleines Stück näher zu Jesus bringen kann, hat sie sich gelohnt.

Ich kann gar nicht in Worten ausdrücken, was das für mich heißt zu wissen, dass Menschen auch durch mich näher zu Gott kommen können. Das macht mich ganz klein und dankbar, und ich habe das Gefühl, dass es mir das Herz zerreißt von seiner Liebe.

Das ist es vielleicht, was es heißt, Arbeiter im Weinberg Gottes zu sein - bei aller Schufterei wächst doch immer wieder etwas heran, für das wir nichts können, und bei dem wir höchstens ein bisschen geholfen haben, dass es nicht eingeht. Gottes Wege sind einfach wunderbar wunderbar...


Ich glaube, ich drucke mir die Email aus und hänge sie ins Büro über meinen Schreibtisch, damit ich mich immer wieder daran erinnern kann, wofür es sich lohnt zu arbeiten, und welches Geschenk es ist, dass ich diesen Beruf haben darf.


2 Kommentare:

  1. Wenn man im Herzen trotz allem Fleiß und aller Vorbereitung ängstlich bleibt, ob es auch 'gereicht' hat, ob man gutes getan hat und jemanden damit berühren konnte, dann ist es so schön von einem Bestätigung zu erhalten: Ja, mehr als 'gereicht'. Mehr als genug. Überreich.

    Was ist das für ein Bild, auf dem Christus seine Arme vom Kreuz genommen hat? Neumünster, Würzburg, steht beim jpg dabei? Ist es eine Darstellung mit besonderer Geschichte?

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    1. Dieses Christusbild bedeutet mir sehr viel - das Kruzifix hängt (wie schon die Beschriftung sagt) im Würzburger Neumünster in einer Seitenkapelle und stammt ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert -, weil es für mich die Liebe Christi so plastisch ausdrückt, die er am Kreuz für uns Menschen hat. Und gestern beim Schreiben fiel mir auf, dass es das gleiche ausdrückt, was ich beim Lesen der Email empfinde: Gott umarmt mich, einfach so, ohne dass ich das verdient hätte, nur weil er mich liebt.

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