Mittwoch, 14. Mai 2014

Spielen mit offenen Karten

Täglich gibt es neue Nachrichten zum Thema 1000plus. Manche erfreulich, manche erschreckend, alle überraschend.

Immerhin ist jetzt mittlerweile klar, wer hier gegen wen kämpft: wie ich schon lange gemutmaßt hatte, steckt tatsächlich die Caritas dahinter. Auch mir liegt der Brief vor, aus dem hervorgeht, dass die Caritas das Projekt 1000plus aktiv an seiner Arbeit hindern will, und auch ich bin entsetzt. Schade, ich hatte wirklich gehofft, der Caritas mit meinen Mutmaßungen Unrecht zu tun.

Zum 1000plus-Verbot des Bistums Freiburg gibt es hier übrigens noch einen wirklich lesenswerten Artikel.

Und wer einen kleinen, gutgeschriebenen Überblick über das Geschehene sucht, wird hier beim Papsttreuen fündig.

Leider muss 1000plus in der Zwischenzeit trotz der guten Nachrichten aus Eichstätt und Regensburg ums finanzielle Überleben kämpfen. Etliche Spendenaktionen mussten dank der Caritas-initiierten Verbote ausfallen, und bei einem Projekt, das sich ausschließlich durch Spenden finanziert, hat das ganz konkrete Folgen.

Die Caritas finanziert sich zum großen Teil aus Kirchensteuermitteln und sie berät mit ihrem Angebot etliche Frauen im Schwangerschaftskonflikt. 1000plus finanziert sich allein über Spenden und hat mehr Beratungsanfragen als es mit seinen sowieso schon eingeschränkten finanziellen Mitteln leisten kann. Vor einigen Jahren hat 1000plus daher bei der Caritas und dem SkF um eine Kooperationspartnerschaft angefragt, um auch den Frauen helfen zu können, denen es aus seinem eigenen Beratungsangebot heraus nicht gerecht werden konnte. Nun stellt sich heraus, dass die Caritas diese Kooperation gezielt verhindert hat (auch das ist Teil des Briefes an die Caritasdirektoren).

Diese Kämpfe zwischen offiziell-kirchlichem und Laien-Engagement sind keine Kleinigkeiten. Nicht nur widersprechen sie dem Grundauftrag und Selbstverständnis von Kirche und dem diakonischen Charisma und Auftrag aller (!) Christen, sie kosten auch ganz konkret Menschenleben. Das ist der Grund, warum ich nicht bereit bin, 1000plus gegen die Caritas auszuspielen: beide erfüllen den Auftrag der Kirche, wenn sie Frauen im Schwangerschaftskonflikt beistehen und ihnen helfen, Ja zum Leben ihres Kindes zu sagen. Trotzdem muss ich aber weiterhin um Spenden für 1000plus bitten. Ich möchte niemanden bitten, seine Spenden bei der Caritas zu stornieren. Das wäre das falsche Mittel, gegen die Einstellung der Caritas im Fall von 1000plus vorzugehen. Schreibt Briefe, beschwert euch, geht an die Öffentlichkeit und prangert an. Aber lasst es nicht die Falschen büßen, dass einige wenige Mächtige ihren Einfluss für die falschen Zwecke missbrauchen. Und ja, spendet für 1000plus, damit dieses Projekt seine großartige und lebensrettende Arbeit fortsetzen kann. Es ist unsere Pflicht (nicht nur als Christen) für das Leben einzustehen und Menschen in Not zu helfen. Wir dürfen nicht wegschauen, solange die Möglichkeit besteht, dass Menschen geholfen wird, wenn wir uns nur dazu aufraffen, einen Teil unseres Geldes für diese Hilfe zur Verfügung zu stellen.


Beten und kämpfen wir weiter für das Leben!

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