Sonntag, 31. März 2013

Am Ende wird alles gut sein

'All will be well in the end. And if it's not well it's not the end yet.'
So (oder so ähnlich - ich hab's nicht nachgeschlagen) lautet ein Zitat aus dem Film Best Exotic Marigold Hotel.

Heute in der Osternacht ist mir klar geworden, dass das wirklich stimmt.

Nein, ich werde deswegen nicht zu einem naiven Zukunftsoptimisten oder warte ewig auf ein vermeintliches Happy End. Aber wenn Christus wirklich auferstanden ist, dann hat er schon gesiegt, dann siegt er jetzt gerade und wird noch siegen. Dann ist alles Böse in der Welt, alles Leid zwar schrecklich, aber nicht von Dauer. Dann kann ich mir sicher sein, dass nach jeder Kriegsdrohung irgendwann Frieden sein wird. Nicht, dass ich dann leichter über das Leid wegschauen kann, im Gegenteil. Ich kann es anschauen im Wissen, dass nach dem Karfreitag irgendwann der Ostersonntag kommt, ohne dabei den Karfreitag kleinzureden.

Was für ein Traum zu wissen, dass am Ende alles gut wird. Kein kitschiges Happy End, wo man nur auf den Absturz danach wartet, sondern ein wirkliches, großes Ende ohne Ende.

Christus ist erstanden, Halleluja!
Er ist wahrhaft auferstanden, Halleluja!

This is why all will be well in the end.

Montag, 25. März 2013

Post- und prä-automobile Depressionen

*Disclaimer: Ich hoffe, diesen Post nimmt niemand ernst, denn so ist er nicht gemeint.*

Wie anstrengend das doch ist, für sein eigenes Leben Verantwortung übernehmen zu müssen!

Da will ich mein Auto nur durch den TÜV schicken, und erfahre, dass ich deutlich mehr Geld in Reparaturen stecken müsste als das Auto noch wert ist, ohne zu wissen, ob es anschließend wirklich problemlos weiterfährt. Also entschließe ich mich schweren Herzens, mich von meinem geliebten, unglaublich coolen, treuen, alten und einfach schicken Auto zu trennen, und mir wohl oder übel was Neues zuzulegen. *seufz*
(Ich werde dich vermissen!)

Nur, um dann festzustellen, dass ich mich zwar jetzt entschieden habe, ein neues Auto zu suchen, aber noch lange nicht weiß, was da wirklich sinnvoll ist, was ich brauche, was ein guter Deal ist, wann ich über den Tisch gezogen werde, wie ich beurteilen kann, ob ein Auto was taugt oder nicht, und was sich längerfristig rechnet. Mal ganz abgesehen von verschiedenen Marken und Ausstattungen, Versicherung, Ummeldung bzw. Anmeldung des Neuen, Verkauf des Alten, Internetinserate ja oder nein, was kann ich für den Alten noch verlangen, was sind die Alternativen, Finanzierung, Nebenkosten und und und.
Ach ja, und nachher sollte ich mit meiner Entscheidung auch noch zufrieden sein (schließlich habe ich sie ja selbst getroffen) - bei all diesen Details und Unwägbarkeiten kann das doch eigentlich nur schief gehen!

Da habe ich mir gedacht, warum sollte ich mir nicht einfach jemanden anlachen, der diese lästigen Entscheidungen und Details für mich erledigt und mir einfach ein neues Auto in die Garage stellt, und sagt: "Hier, nimm das, du brauchst dich um nichts zu kümmern, fahr einfach los!"

Und weil mir da ein einzelner Mensch entweder zu teuer oder zu stressig ist, gebe ich all meine persönliche Verantwortung lieber einer Gemeinschaft ab, gelobe Gehorsam... und gehe darum ins Kloster. ;)

Sonntag, 17. März 2013

... und darum gehe ich sonntags in die Kirche.

Ausnahmsweise kann ich hier mal keinen Grund finden, warum ich ins Kloster gehe - wohl aber einen, warum es sich lohnt, sonntags in die Kirche zu gehen. Schließlich weiß man bei diesem unglaublich coolen Papst nie, wo er als nächstes auftauchen wird. ;)

Freitag, 15. März 2013

Geist im Großen und Kleinen

Eigentlich wollte ich schon Mittwochabend schreiben, aber dann war ich dank päpstlicher Aufregung so vom Konzentrationsmangel geplagt, dass ich nichts zustande gebracht habe. Gestern bin ich dann so spät heim gekommen, dass ich gleich ins Bett bin, und heute ist auch schon wieder gleich vorbei...
Aber hey - wir haben einen neuen Papst! Pope

Und dann noch einen mit einem so tollen Namen! Ich kann's immer noch nicht so ganz fassen, dass er sich tatsächlich Franziskus genannt hat. *freu*


Als die Glocken bei uns geläutet haben, war ich gerade im Auto auf dem Weg zu meinem letzten Termin am Mittwoch - den hab ich dann gleich ein bisschen verkürzt, und hab's gerade noch geschafft, bis zum Habemus zuhause vor dem Rechner zu sitzen und alles mitzukriegen. Ich geb's ja nicht gerne zu, aber ich war echt berührt von seinem Auftritt. Erst der Name, dann seine Worte und Gesten, dass und wie er ums Gebet gebeten hat, der Segen, die Partystimmung auf dem Petersplatz... Ich wünsche dem Papst wirklich von Herzen Gottes Segen und Führung für seinen Dienst!


On a slightly different note - heute war so ein Tag, nach dem ich wieder ganz genau weiß, warum ich diesen Job mache und die Kirche liebe.

Ich war zum Kaffee bei einer älteren Dame eingeladen, bin gegen 15 Uhr hingekommen, und wir sind so gut ins Gespräch gekommen, dass ich gegen 19 Uhr beginnen musste, mich loszueisen, um dann um etwa 19:30 Uhr das Haus zu verlassen. Das schöne an dem Gespräch war, dass es keine rein einseitige Sache war. Klar, die Dame hat mir viel aus ihrem Leben erzählt und von ihren Schwierigkeiten in verschiedenen Bereichen. Aber sie hat mir auch eine ganze Menge Ideen mitgegeben für mich, meinen Glauben und vor allem für meine Arbeit. Ich bin richtig begeistert und angeregt von all dem, was wir besprochen haben (nein, von den Problemen, die wir gewältz haben, bin ich natürlich nicht begeistert...), und plane schon wieder kleinere und größere Dinge. :)

Alles in allem also eine Woche voller Heiligem Geist!

Montag, 11. März 2013

Ein echtes Super-Wochenende

Was für ein Wochenende!

Wir hatten uns geeinigt, am Kandi-Wochenende diesmal gemeinsam mit dem Kloster auf Zeit ein Wochenende zum Enneagramm zu machen.
Ich kannte das Enneagramm zwar schon (ich habe mich im Grundstudium mal mit ein paar Freunden damit beschäftigt), war aber trotzdem gespannt, ob ich wirklich die Nummer bin, von der ich dachte, dass ich sie wäre, und was uns die Kursleiterin noch so alles erzählen würde, was ich vielleicht noch nicht wüsste.
Nunja, wer das Enneagramm kennt, wird schon merken, dass ich immer noch bin, wer ich dachte, dass ich wäre. Sonst hätte mich es im Vorfeld wohl nur halb so sehr gereizt, mein Wissen zu aktualisieren und zu erweitern... Typisch 5 eben. ;)

Ich stehe dem Enneagramm immer ein bisschen zwiespältig gegenüber:
Zum Einen fasziniert es mich total, Menschen in diesem System wiederzuerkennen, mich selbst zu entdecken und sowohl mich selbst als auch die Anderen besser verstehen zu lernen. Nebenbei bemerkt, fasziniert mich da nicht nur das Enneagramm, sondern auch andere psychologische Typenlehren wie z.B. MBTI.
Zum Anderen schreckt es mich aber - wie ehrlich gesagt die meisten Systeme, die mit mentalen Schubladen arbeiten - etwas ab. Die Tendenz, Menschen einzuordnen und zu kategorisieren, widerstrebt mir, vielleicht auch gerade deshalb, weil ich eh schon immer gegen meine eigenen und gegen fremde Klischees kämpfe. Ich will mich nicht auf meine Nummer und das dazu passende Auftreten, die entsprechenden Neigungen und Verhaltensmuster einschränken (lassen).
Und was mich gerade am Enneagramm stört, ist die Überzeugung einiger Autoren, dass Jesus - anders als alle anderen Menschen - keinem der neun Typen entspricht, sondern alle in sich vereint. Da schreit doch irgendwie der heresy buster in mir, dass Jesus ganz Mensch war. Und wenn ich alle anderen Menschen einordnen kann, dann muss ich auch Jesus einordnen können, denn wenn ich das nicht kann, dann ist entweder Jesu Menschsein unterschieden vom Menschsein der restlichen Menschen (cue heresy buster) oder aber das System des Enneagramms lässt sich nicht auf alle Menschen anwenden und ich kann es damit erst mal entsorgen. Irgendwie gehe ich schon davon aus, dass Jesus von allen Typen Anteile hatte (das ist ja auch das Ziel vom Enneagramm, denn es zielt immer auf die Entwicklung oder 'Integration' des Menschen, so dass man sich vom 'unerlösten' Dasein in Extremform hin zu einer integrierteren und 'erlösteren' oder gelösteren Form entwickelt, in denen man auch Anteile der anderen Typen annimmt und eben integriert), aber ich denke trotzdem, dass er sich - vorausgesetzt, das System Enneagramm taugt was - hätte einordnen können.

Was am Enneagramm-Wochenende aber das eigentlich Bemerkenswerte war, ist die Gruppe: ein bunt zusammengewürfelter Haufen junger Frauen, die sich teils schon kannten, sich teils noch völlig fremd waren, und die sich dieses Wochenende gegenseitig unglaublich bereichert haben. Nicht nur während der inhaltlichen Einheiten hatten wir sowohl intensive Momente wie auch Spaß. Wir konnten uns gegenseitig öffnen, sind zwischen den Einheiten spazieren gegangen, haben im Wohnzimmer gesessen und gesungen, haben Tee getrunken, sind gemeinsam in die Gebete... Ich hätte nicht gedacht, dass an einem einzigen Wochenende, das ja auch noch ziemlich voll war von inhaltlichen Zeiten, so eine schöne Gemeinschaft entstehen kann.


Nun, und um das Wochenende noch zu toppen, gab's am Sonntagnachmittag noch eine Kandi-Aufnahme, die so wunderschön und bewegend war, dass ich das Dauergrinsen immer noch im Gesicht habe und es noch gar nicht fassen kann, dass wir jetzt wirklich zu viert sind! :)))


Ein kleiner, aber lustiger Absturz war dann meine Rückkehr nach Hause, wo mich (ich weiß noch immer nicht, warum) Superman im Flur erwartete.


Er steht heute immer noch da, und wartet (hoffentlich) darauf, dass ihn jemand abholen kommt oder der Wind dreht, damit er selbst wegfliegen kann...

Mittwoch, 6. März 2013

Gerüchte-Wohnküche

Heute habe ich erfahren, dass es hier in der SE wohl bereits Gerüchte über mich gibt...
Nein, keine schlimmen Sachen (von solchen Gerüchten hätte ich zumindest noch nichts erfahren), aber manche Leute wissen, dass ich ins Kloster will, und irgendwie scheint der Teil des Wissens beim Reden verloren gegangen zu sein. Jetzt vermuten manche nur noch, dass ich das will.

Netterweise hat mich einer der Gerüchtestränge heute erreicht: mit dem Hinweis, er müsse mit mir etwas Persönliches besprechen, hat sich einer meiner Kollegen für nachmittags angekündigt. (Woraufhin ich erst mal Panik bekommen habe, dass ich irgendwas ganz fürchterlich falsch gemacht habe, oder einen solchen persönlichen Makel habe, dass man mir das nur im Einzelgespräch rückmelden kann. Nunja.)
Das Amüsante an unserem Gespräch: er hat sich gedacht, dass, wenn ich schon Interesse am Ordensleben zeige, ich vielleicht Lust hätte, in seinen Orden einzutreten, und dessen Schwesterngemeinschaft in Deutschland wiederzubeleben und vor dem Aussterben zu retten.
Tja, da musste ich ihn leider enttäuschen - meinen Orden hab ich schon längst gefunden, und habe keinerlei Absichten, ihn so schnell wieder los zu lassen. ;) Auch, wenn ich den Schwestern vom Heiligen Geist Nachwuchs wirklich wünsche - ich bin's nicht.

Abgesehen davon habe ich heute gemerkt, dass ich auf dem Land angekommen bin. Nach zwei Hausbesuchen war ich um eine kleine Tüte Mango-Monkeys, etwas Schokolade und 10 Eier von liebevoll gepflegten Bio-Freiland-Hobby-Hühnern reicher. Das ist mir in der Stadt bisher noch nicht passiert - aber ich find's super! (Nicht, weil ich mich gerne versorgen lasse, aber weil es Teil einer kirchlichen Kultur ist, die hier noch lebt und die für mich ein total liebevolles umsorgendes Miteinander und Füreinander ausdrückt.)

Da kann ich doch nur sagen (sowohl zu den Gerüchten als auch zu den netten Geschenken): hier lässt sich's wirklich leben - und trotzdem gehe ich ins Kloster. ;)