Freitag, 30. August 2013

Fehlalarm und alles gut soweit

Heute früh kam der Anruf von meinem Hausarzt: meine Blutwerte sind normal, ich habe KEINE Gicht. Hurra! :)

Was die Schmerzen im Knöchel waren, kann er mir jetzt zwar auch nicht sagen (sie sind wieder weg, seit ich im Krankenhaus nur rumgelegen bin, daher kann er's jetzt auch nicht mehr überprüfen). Er meint zwar, dass es einfach nur ne Entzündung in Folge von Überlastung sein könnte, was ich mir aber wiederum nicht vorstellen kann, weil ich in den Tagen davor nichts Außergewöhnliches unternommen hab. Ah well. Auf jeden Fall muss ich mir erst mal keine Gedanken mehr machen, ob sich meine Pest- und meine Choleradiät widersprechen könnten, denn schließlich habe ich ja gar keine Cholera. ;)

Ansonsten geht's mir super gut, schon im Krankenhaus war ich ja überraschend fit, und das hat sich bisher genauso weiterentwickelt. Seit Dienstag ist die Drainage raus, ich konnte direkt danach sogar schon wieder auf dem Bauch schlafen (und daher tief und fest und durch), und seit Mittwoch bin ich wieder daheim und komplett ohne Schmerzmittel unterwegs. Meine allerliebste Pflegerin hat daher nichts mehr zu pflegen und übt sich gezwungenermaßen vermehrt im Bespaßen und Ertragen. Das Einzige, was mich noch der Öffentlichkeit etwas fern hält, ist die Tatsache, dass die Fäden noch drin sind, und die Narbe am Bauchnabel sich daher nicht gut mit Jeans kombinieren lässt - ich laufe also in Schlabberhosen durch die Gegend, die ich unter normalen Umständen nur als Schlafanzughosen in Erwägung ziehen würde, und hoffe, dass mich niemand sieht, der mich kennt (*schäm*).

Anyway, sind also momentan nur gute Nachrichten, was doch auch mal eine richtig schöne Abwechslung ist!

Montag, 26. August 2013

Back in the Real World

Seit etwa einer halben Stunde bin ich aus der Narkose wieder da. Hab soweit alles gut überstanden (zumindest ist das mal mein subjektiver Eindruck) und bin erstaunlich fit. Ich liege hier gemütlich in meinem Zimmer mit 80er-Jahre-Krankenhausdekor, trinke Schwarztee mit Milch und warte auf zwei Dinge : den Arzt, der mir sagt, wie die Operation aus medizinischer und weniger subjektiver Sicht gelaufen ist, und aufs Abendessen. ;-)

Danke euch allen schon mal für die Gebete - noch ist sicher nicht alles überstanden, aber das Kritischste bestimmt! Es ist unglaublich schön zu wissen, dass ich solche Freunde habe.

Ach ja, Freitagabend habe ich noch eine wunderbar passende Stelle in der Ordensregel gefunden:
'Selig sind, die den anderen, wenn er krank ist, ebenso lieben - was jener ihnen nicht entgelten kann -, wie wenn er gesund ist und er ihnen entgelten kann. Und für alles, was ihnen widerfährt, sollen sie dem Schöpfer Dank sagen, und sie mögen so zu sein verlangen, wie der Herr sie will, gesund oder krank.'

... und darum gehe ich ins Kloster. :)

Freitag, 23. August 2013

:-(

Es ist soweit.
Und es führt kein Weg daran vorbei.

Am Montag werde ich operiert.














Besuch ist natürlich herzlich willkommen.

Beten und Kerzen anzünden auch.

Falls es Freiwillige geben sollte, die bereit wären, ab Mittwoch oder Donnerstag ein paar Tage zu kommen und mich daheim zu pflegen/bespaßen/ertragen, würde ich mich freuen - meine Mutter kommt von Montag bis Mittwoch, aber es wäre glaub ich sinnvoll, für ein paar Tage hinterher noch jemanden zu haben, der einfach da ist.

Donnerstag, 22. August 2013

Pipi im Blut

Hiermit ist es offiziell: ich bin alt und renovierungsbedürftig.

Irgendwie mutiert dieser Blog in den letzten Wochen und Monaten immer mehr von einem Kloster-Blog zu einem Krankheits-Blog.
Und heute macht die Sache auch nicht besser:

Ich komme eben vom Arzt, weil mir seit zwei Tagen mein Knöchel höllisch weh tut. Laufen geht zwar noch einigermaßen, aber bloß nicht falsch auftreten, schief laufen, irgendwas mehr als nötig bewegen, sonst könnt ich schreien.

Und ich dachte schon an spektakulär schicke Dinge wie verstaucht, was angebrochen, Knochenkrebs (nicht ernsthaft, aber ich hab da grad erst ein echt gutes Buch gelesen, wo einem dann solche Gedanken schon mal kommen), Krücken, quietschbunte Schienen... Irgendwas, wofür man Mitleid, nette Besuche, Schokolade und sowas verdient.

Tja. Back in the real world spricht mein Arzt von was viel Unspektakulärerem.

Gicht.
 

Ich habe Gicht.

Zumindest mal aller Voraussicht nach - endgültig weiß ich's erst am Montag, wenn die Blutwerte da sind.

Aaaaaaaaaaah. Wie peinlich.  *runs and hides*


Das kann man doch nicht sagen, wenn einen jemand fragt, warum man mit schmerzverzerrtem Gesicht durch die Gegend humpelt. Ich habe Gicht. Hallo!!? Ich bin 30!! Gibt's dafür nicht irgendeinen weniger offensichtlich altersbehafteten lateinischen Namen?
Goggle sagt, klar gibt's den (allerdings nicht aus dem Lateinischen, sondern Griechischen, aber hey, was soll's), das heißt dann 'Hyperurikämie', und klingt leider nur auf den ersten Blick schicker als 'Gicht', denn übersetzt heißt das soviel wie 'zu viel Pipi im Blut'. Na toll.

Scheint im Übrigen eine Familienkrankheit zu sein, wenn man das schon so jung bekommt. Vielen Dank auch, Mama, Opa und ihr anderen Vorfahren, die unbekannterweise daran beteiligt waren.

Was das zuviele Pipi im Blut angeht, das man natürlich vermeiden soll: das lässt sich durch die Ernährung ganz gut beeinflussen. Als ich gelesen habe, was man alles nicht essen soll, musste ich laut lachen. Hülsenfrüchte, also Bohnen, Erbsen und dergleichen, Spinat, und vor allem Fleisch. Hurra, das sind genau die Dinge, von denen mein Arzt vor nem halben Jahr noch meinte, ich solle sie vermehrt essen, weil sie besonders viel Eisen enthalten, und ich doch ständig kurz vorm Eisenmangel bin. Oh, und viele Milchprodukte sind gut bei Gicht. Dumm nur, dass sie die Eisenaufnahme des Körpers aktiv behindern. Ganz prima, es scheint also, ich hätte die Wahl zwischen Pest und Cholera bzw. zwischen Gicht und Eisenmangel. Vielleicht sollte ich einfach wochenweise meine Ernährung abwechseln zwischen 'gut für Gicht' und 'gut für Eisen'. Wahrscheinlich entscheidet sich dann mein Körper, dass Pest und Cholera beide doof sind, und kriegt statt dessen Lepra.


Jedenfalls soll ich jetzt meinen Knöchel erst mal möglichst wenig belasten, bis die akute Entzündung wieder weg ist.

... und eigentlich wollte ich doch heute Abend zum Gottesdienst ins Kloster!

Montag, 5. August 2013

Sauberkeit

Am Donnerstag wollte ich backen und habe mir deshalb ein altes T-Shirt angezogen und die Haare hoch gebunden. Abends war ich wie erwartet dreckig und verschwitzt.

Am Freitag habe ich mir also ein frisches T-Shirt angezogen. Gegen Mittag kamen Gäste und ich habe mich umgezogen, weil ich ein schöneres T-Shirt anhaben wollte.

Am Samstag habe ich mir wieder ein frisches T-Shirt angezogen; schließlich war der Freitag heiß gewesen. Abends habe ich mich umgezogen, um für die Kirche ordentlich zu sein.

Ab Sonntag war ich mit Kindern unterwegs und die Klamotten endgültig im Eimer. Kaum hat man mal ein Kind auf dem Arm, muss man sich eigentlich schon umziehen. Entweder es beschmiert einen mit Brei, spuckt und sabbert einen an, oder es streift einfach nur die Hände an einem ab. Egal, was es tut oder nicht tut - hinterher ist man mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit dreckig. Ob man sich gut um die Kinder gekümmert hat, erkennt man daran, wie früh am Tag man wie dreckig ist. Je früher und je mehr, desto besser. Daher habe ich es seit gestern aufgegeben, sauber sein zu wollen.

Allerdings muss ich zugeben, dass mich das stresst. Ich wäre schon ganz gerne sauber, aber bei der Alternative sauber zu bleiben, weil man das Kind einfach brüllend am Boden lässt, gewinnt halt jedesmal das Kind.

Meine Jeans können vor lauter Brei-, Reis-, Nudel- und Dreckspuren schon besser stehen als die Babys, und von meinen T-Shirts will ich mal lieber gar nicht anfangen.

... und darum gehe ich ins Kloster. ;)