Samstag, 13. September 2014

Noviziatsbeginn

Christus will ich erkennen
und die Macht seiner Auferstehung
und die Gemeinschaft mit seinen Leiden;
sein Tod soll mich prägen.
Nicht dass ich es schon erreicht hätte
oder dass ich schon vollendet wäre,
aber ich strebe danach, es zu ergreifen,
weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.

(Phil 3,10.12)

Donnerstag, 28. August 2014

In den letzten Zügen

Ich liege in meiner Wohnung auf dem Bauch auf dem Boden vor meinem Laptop - das wird wohl mein letztes Update von 'draußen' sein. Auf dem Bauch liege ich auch eher unfreiwillig: die Stühle und der Tisch sind schon weg, jetzt wird noch zwei Tage geputzt, und dann geb ich die Wohnung ab.

Einige Leute haben mich gefragt, ob das nicht schwer ist, alles herzugeben und sich so einzuschränken.
Ganz ehrlich: nein. Ganz im Gegenteil, ich finde es total befreiend, all den Ballast loszuwerden, den man so mit sich rumträgt. Heute war ich im Kloster in meinem Zimmer beim Einrichten, und da dachte ich mehrfach, ich muss mal wieder dringend ausmisten und Zeug loswerden - hier ist es viel zu voll. ;) Ich freu mich immer total, wenn jemand was von meinen Sachen brauchen kann, und stelle fest, dass ich echt gerne was verschenke. Seit ein paar Tagen merke ich allerdings auch, was wirklich essentiell ist: Tisch und Stühle z.B. und genügend Töpfe, Teller und Tassen. Naja, aber irgendwie geht's dann doch ohne (und vielleicht trainiere ich damit ja sogar meine Rückenmuskulatur, wenn ich auf dem Boden liege?).

Ich freue mich total aufs Noviziat, bin gleichzeitig natürlich gespannt, bin aufgeregt, und hab auch ein bisschen Bammel davor. Aber vor allem freu ich mich. :)

So, und jetzt fängt der Rücken langsam an wehzutun, daher mach ich jetzt für heute Schluss... und gehe ins Kloster. :)))

Mittwoch, 6. August 2014

Römisch-deutsche Friedensgrüßerei

Nun muss ich doch auch noch meinen Senf dazu geben: das Thema Friedensgruß schlägt mal wieder Wellen.

Ich muss ganz ehrlich sagen: ich kann diejenigen Menschen irgendwie emotional gesehen verstehen, die sich über das römische Rundschreiben ärgern, und gleichzeitig stehe ich inhaltlich hinter dem Schreiben. Was ich hingegen gar nicht verstehen kann, ist die Hybris, mit der sich manche Diskussionsteilnehmer über Andere und vor allem über die Theologen, die sich da Gedanken gemacht haben, erheben. Worte wie "Liturgiepolizei", "Schwachsinn", "vorvatikanische Isolation des Altarraums" und "Regulierungswut" verletzen auch mich, die inhaltlich näher an Rom ist als anscheinend viele andere Christen im deutschsprachigen Raum. Wer auf dieser Ebene mitredet, macht jede echte Diskussion unmöglich, weil er den Anderen von vorneherein nicht ernst nimmt und ins Abseits stellt.

Die in den Diskussionsforen mehrfache Gleichstellung der Ermahnung zur würdigen Feier des Friedensgrußes mit einem Verbot des Heiligen Geistes bzw. des Glaubens und der Hinweis darauf, dass woanders Krieg herrscht und die in Rom wohl nichts Wichtigeres zu tun haben, lösen in mir Wut aus.
Leute, ja, auf der Welt ist leider Krieg, aber deswegen hört hier doch auch keiner zu essen auf, nur weil andere hungern. Wenn ich Kopfweh habe, nehme ich doch trotzdem eine Schmerztablette, obwohl ich weiß, dass andere Menschen viel Schlimmeres aushalten müssen. Und ja, die Gottesdienstkongregation macht nur ihren Job, wenn sie sich um die würdige Feier der Liturgie kümmert. Man muss ihr nicht in allem zustimmen, aber man muss auch nicht gleich jeden Schlag unter der Gürtellinie ansetzen.


Aber bevor ich mich auch noch ernsthaft aufrege, will ich ein paar Dinge zum Inhalt des Rundschreibens loswerden:

  1. Das Schreiben ging an alle Bischofskonferenzen. Alle. Also auch an die in Lateinamerika, Südostasien, Afrika. Vielleicht sollten wir uns mal Gedanken über das Zielpublikum des Schreibens machen, bevor wir uns aufregen, dass uns jemand einschränken und reglementieren will. (Ich hätte da ja die Theorie, dass wir Europäer da gar nicht so im Vordergrund stehen - bei uns läuft die Friedensgrüßerei meistens doch sehr zivilisiert und ruhig ab.)
  2. Wenn der Priester den Altarraum nicht verlassen soll zum Friedensgruß, heißt das nicht automatisch, dass Rom die Trennung von Klerus und Laien betonen will. Wenn man bedenkt, dass der Friedensgruß erst nach der Wandlung stattfindet, finde ich es dringend notwendig, dass man den Altar nicht mehr verlässt - schließlich ist da gerade Jesus anwesend. Das hat nichts mit einer Geringschätzung der Mitfeiernden zu tun, sondern eher mit einer Wertschätzung Gottes, der gerade mal wieder mitten unter uns ist, und den ich nicht alleine gelassen wissen will.
  3. Beim Friedensgruß geht es weder um ein kuscheliges Gemeinschaftsgefühl noch darum, dass wir uns mit unseren Nachbarn noch versöhnen sollten. Was wir uns da gegenseitig wünschen, ist kein Friedensangebot im Sinne eines Waffenstillstands, sondern der Friede Gottes. Dieser Friede Gottes hängt nicht davon ab, wievielen Menschen ich die Hand gegeben habe, und wie nett sich das anfühlt. Der Friedensgruß ist eine Geste, die etwas inneres ausdrückt: die Bereitschaft, mich für den Frieden Gottes zu öffnen und ihn nach Kräften weiterzugeben. Dass das Weitergeben sich im Händeschütteln nicht erschöpfen kann, muss ich wohl kaum erwähnen.
  4. Eigentlich finde ich, dass der Friedensgruß in der Liturgie an einer anderen Stelle besser aufgehoben wäre (z.B. vor der Gabenbereitung wie im Ambrosianischen Ritus oder von mir aus auch schon beim Kyrie). Gerade die Tatsache, dass Gott schon in der Eucharistie auf dem Altar ist, lässt mich fragen, ob es an dieser Stelle wirklich sinnvoll ist, sich nochmal kurz - zumindest gestisch - von ihm ab- und dem Nachbarn zuzuwenden.

Insgesamt stelle ich fest, dass es dringend an der Zeit ist, dass wir als Kirche uns Gedanken machen, warum wir katholisch sind. Wenn ein kleines Rundschreiben zu einem kleinen Unterthema der Liturgie, das uns möglicherweise gar nicht wirklich betrifft, Diskussionen auslösen kann, in denen sich Leute ernsthaft fragen, ob Rom uns da "an der Nachfolge Jesu hindert" (sic!), dann finde ich, dass wir die Wurzel des Problems angehen sollten: Woran glauben wir denn und wie wichtig ist uns dieser Glaube? Wieso feiern wir Gottesdienst und warum gibt's da bestimmte Formen? Warum sind wir katholisch, und wieso braucht's überhaupt eine hierarchische Kirche? Was hat der Papst damit zu tun und was heißt das für mich, wenn ich mal anderer Meinung sein sollte?

Anstelle der 'Erst-reg-ich-mich-auf-dann-tret-ich-aus-Mentalität' ist es Zeit, sich ernsthaft auseinanderzusetzen, zu diskutieren, zu kämpfen, die eigene Identität zu suchen und dranzubleiben.
Glaubensfragen sind zu wichtig, um sie einfach schulterzuckend zu belächeln und abzutun.

Montag, 28. Juli 2014

Fortschreitende Auflösungserscheinungen

Meine Wohnung versinkt mittlerweile im Chaos.
Stapel neben Stapel an durchsortiertem Zeug, Klamotten, die nicht mehr in den Schrank können, weil der bereits bei jemand anderem wohnt, Schuhe, die großflächige Haufen bilden, und und und. Dazwischen große Staubflusen, die wie immer quasi aus dem Nichts auftauchen, sobald man irgendwas verschiebt, ausschüttelt oder nur anblickt. Und trotzdem ist natürlich immer noch viel zu viel da.
 

Naja, noch habe ich vier Wochen, um das Chaos zu verschenken oder anderweitig loszuwerden.
Und dann... gehe ich ins Kloster! :)

Dienstag, 22. Juli 2014

Hilflosigkeit und Facebook-Politik

Im Irak nimmt die Christenverfolgung schreckliche Ausmaße an - besonders in Mossul werden Christen vertrieben und sogar getötet. Ihre Häuser werden mit einem arabischen 'Nun' gekennzeichnet, das für 'Nassarah' steht, das Wort, das im Koran für 'Christen' verwendet wird.

Auf Facebook ändern zur Zeit viele Christen ihr Profilbild und zeigen jetzt ein Bild dieses 'Nun'.
Ich habe mein Bild bisher nicht geändert, und denke auch nicht, dass ich das tun werde. Einerseits finde ich es richtig und gut, wenn ich sehe, dass andere auf Facebook so deutlich sichtbar Stellung beziehen, andererseits habe ich auch große Fragen dazu.

Auch auf Facebook ist die Diskussion intensiv, wenn es darum geht, ob man sein Profilbild entsprechend ändert und durch das 'Nun' ersetzt. Dabei kommen ganz unterschiedliche Argumente zu diesem Profilbild-Hype zur Sprache. Drei davon möchte ich hier kurz ansprechen und kommentieren:

1. Es ist ein Zeichen der Solidarität mit den verfolgten Christen im Irak.
Das stimmt irgendwie, andererseits sollte Solidarität immer dadurch gekennzeichnet sein, dass sie jemandem hilft. Inwieweit die Änderung meines Profilbilds den Christen im Irak hilft, scheint mir fragwürdig. Gleichwohl weiß ich auch, dass Trends in den Social Media durchaus auf höherer Ebene wahrgenommen werden können, so dass das vielleicht gar nicht unbedingt ins Leere läuft.

2. Christen sind immer und überall dazu berufen, Zeugnis von Jesus Christus zu geben. Durch das 'Nun' gebe ich mich als Christ zu erkennen und verkünde auf diese Weise (in Solidarität mit den Christen im Irak), dass ich für ihn lebe und notfalls bereit bin, für ihn zu sterben.
Ja, dieses Zeugnis ist wichtig und notwendig. Aber ob das Zeichen 'Nun', das den irakischen Christen das Leben bedroht, auf Facebook den richtigen Platz gefunden hat, muss ich doch ein wenig hinterfragen. Auf Facebook Zeugnis zu geben, indem man auf dem Profilbild erkennbar macht, dass man Christ ist, ist nicht falsch. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ein Christ, dessen Leben im Irak akut bedroht ist, sich da wirklich ernst genommen fühlt, wenn wir hier im Westen, wo wir Christen ein denkbar sicheres und einfaches Leben führen, ein 'Nun' als Profilbild wählen. Gerade das Profilbild auf Facebook wechseln die meisten User doch fast so schnell wie ihre Socken. Was ist mit der öffentlich gezeigten Solidarität in ein, zwei Wochen, wenn wir gerne ein neues Profilbild hätten? Ändern wir das Bild dann einfach so und lassen das 'Nun' in die Annalen der Profilbilder eingehen, haben wir dabei ein schlechtes Gewissen, oder zögern wir den Wechsel des Profilbilds vielleicht sogar noch ein paar Tage hinaus? Schon jetzt sehe ich Freunde auf Facebook, die das 'Nun' als Profilbild haben, und sich in einem Statusupdate darüber aufregen, dass gerade ihre Lieblingsserie eine unerwartete Wendung genommen hat - das scheint mir dann doch irgendwie unpassend. (Ja, Facebook ist dazu da, Kurzlebiges eben mal schnell zu kommentieren, daher stört mich der Kommentar über die Fernsehserie kaum, aber der direkte optische Kontext zum lebensbedrohenden 'Nun' bringt mich dazu, mich innerlich zu winden ob soviel unreflektierter Oberflächlichkeit.)
Mit einem Profilbild den Eindruck zu erwecken, ich wäre bereit, mein Leben für meinen Glauben aufs Spiel zu setzen, will ich nicht. Ich habe große Zweifel, dass ich diesen Mut in echter Gefahr wirklich hätte. Vermutlich würde ich weglaufen, mich verstecken, und ganz sicher nicht zugeben, dass auch ich ein Christ bin. Ich glaube, am heroischen Tugendgrad mangelt es mir, und ich hoffe, dass ich ihn nie brauchen werde... Lieber trage ich ein Kreuz (und hoffentlich bald ein Ordenskleid), das schreit nicht gleich, "Ich bin bereit für Christus zu sterben", sondern eher, "Ich bin bereit für Christus zu leben".

3. Ich weiß, dass es nichts nützt, aber trotzdem will ich ein Zeichen setzen.
Auch ich fühle mich hilflos, wenn ich die Situation im Irak sehe. Auch ich habe das Bedürfnis, etwas zu tun, und weiß nicht, was. Solange das 'Nun' mein Gewissen nicht einfach ruhig stellt, habe ich nichts dagegen einzuwenden. Das Gefühl der Hilflosigkeit muss aber bleiben, denn sonst mache ich mir selbst etwas vor.


Tja, die Hilflosigkeit bleibt, die Unsicherheit auch. Ich weiß wirklich nicht, was ich tun sollte und tun kann, abgesehen von beten. Das Gebet ist durch nichts zu ersetzen, aber es ersetzt auch keine Tat. Fühle ich mich schlecht, weil es den Christen im Irak schlecht geht, ist das echtes Mitgefühl, oder fühle ich mich bloß schlecht, weil ich ein schlechtes Gewissen habe, weil es mir hier gut geht, weil mein Ordenseintritt hier ganz sicher nicht mein Leben gefährden wird (im Gegenteil, oft verschafft er mir zusätzlichen Respekt), und weil ich sehe, wie bequem wir Christen es hier haben? Ich weiß es nicht.

Donnerstag, 10. Juli 2014

Noch ein bisschen mehr Fußballkultur

Wir haben die Weltmeisterschaft gewonnen, auch schon vor dem Finale.
  1. Egal, wer gewinnt - solange wir katholisch bleiben, haben wir immer einen Papst aus dem Gewinnerland.
  2. Auch wenn Argentinien gewinnt, gewinnt Deutschland: Wie man an den Farben der Nationalflagge erkennen kann, ist 'Argentinien' eh nur ein Synonym für 'Bayern'. Weiß-blau ist immer gut; Rauten oder Streifen, wen juckt das schon. Und ob Bayern jetzt wirklich ein Teil Deutschlands ist, lassen wir hier wie auch schon bei der vorletzten Papstwahl außen vor. ;)
  3. Finale bedeutet Ende. Die deutsche Mannschaft war also wirklich bis zum Ende dabei, und das heißt für einen Fußball-Laien doch auf jeden Fall: gewonnen.

Abgesehen davon:
  1. 'Wir' haben gar nix gewonnen, weder das Finale noch sonst irgendein Spiel. Das haben 'die' für uns erledigt. Zum Glück, denn hätten 'wir' gespielt (oder noch schlimmer: ich), wäre das ganz sicher nicht passiert.
  2. Vielleicht ist Bayern ja doch nicht Teil Deutschlands? So ganz ausdiskutiert ist die Sache zwischen Freistaat und Preußen ja noch nicht... und wenn nun die Weiß-Blauen gewinnen, war das vielleicht schön für die Bayern, aber nicht für die Schwaben?
  3. Heilsrelevant ist das alles vermutlich nicht. Hoffe ich... ;)

Montag, 7. Juli 2014

Auflösungserscheinungen

So langsam wird das, was bisher nur Planung und Überlegung war, Realität: das Auflösen meiner Wohnung. Meine Excel-Liste, in der steht, wer was von den großen Sachen will, wird immer voller, meine Bücher und DVDs sind mit Klebepunkten versehen, einzelne Kleinigkeiten sind auch schon weg. Nebenbei sortiere ich immer wieder durch meinen Kleiderschrank, überlege, was ich wohin geben kann und was ich mit ins Kloster nehme. Und gelegentlich gehe ich einkaufen, um die Dinge zu besorgen, die ich im Kloster brauche und bisher noch nicht besitze (z.B. Stofftaschentücher, aber auch noch ein paar warme Winterpullis - gut, dass es Flohmärkte und Second-Hand-Läden gibt).
Auch mein Abschied aus den Pfarreien rückt immer näher: noch drei Wochen bis zur offiziellen Verabschiedung, noch viereinhalb bis ich wirklich abschließen muss und in den Resturlaub starte.


Ich werde immer wieder gefragt, wie sich das anfühlt.

Ganz ehrlich: der Abschied von der Arbeit und gerade auch dieser Stelle hier fällt mir nicht leicht. Ich bin wirklich gerne hier, habe ein super Team und trauere daher meiner Arbeit jetzt schon ein bisschen nach.
Gleichzeitig freue ich mich total aufs Noviziat, und denke jedesmal, wenn ich ins Kloster fahre, hurra, bald kann ich ganz da bleiben.
Das Verschenken meiner Sachen dagegen ist kein bisschen ambivalent; im Gegenteil, ich finde es total erleichternd, all das unnötige Zeug loszuwerden, und schön, dass Freunde und Bekannte so viel davon brauchen können. Das einzige, was da etwas nervt, ist die Tatsache, dass viele Leute sich genieren, und daher nur sehr wenig mitnehmen - Leute, ich bin froh, wenn ich's los bin, macht mir das Leben nicht schwer durch unnötige Zurückhaltung! Da ist es immer eine erfreuliche Abwechslung, wenn mal jemand vorbei kommt, der nicht nur viel brauchen kann, sondern dann auch noch wirklich viel nimmt. (Ach ja, wer das liest und was haben will, muss sich nur bei mir melden, ich freu mich wirklich, und noch ist mehr als genug übrig!)

Eine Sache gibt es allerdings noch, die mir den Abschied schwerer macht: ich gebe ja nicht nur Materielles auf, sondern damit auch ein Stückchen Freiheit: im Kloster dürfte es schwer werden, spät abends noch Klavier zu spielen, nach einem anstrengenden Tag einfach so mal ein Bier aufzumachen, am freien Tag bis mittags um eins im Bett zu liegen und den Rest des Tages im Schlafanzug zu vertrödeln, bis ich abends wieder ins Bett gehe. Diese Bequemlichkeiten und kleinen Genüsse werde ich vermutlich vermissen... auch, wenn ich weiß, dass ich viel Besseres dafür bekomme.

Wie gesagt, es wird konkret. Ich gehe ins Kloster.

Dienstag, 1. Juli 2014

Noch mehr Fußballkultur

Die Philosophie hinter einem Fußballspiel mag ja wirklich faszinierend sein, aber das Fußballspiel hinter einer Philosophie ist es meines Erachtens noch viel mehr.

World Cup Philosophy - aber seid gewarnt, es ist auf Englisch. ;)

Montag, 23. Juni 2014

Mehr Fußballkultur

Endlich macht sich mal jemand Gedanken über die interessanten Ausdrücke, die im Fußball so verwendet werden.


Samstag, 21. Juni 2014

Fußballkultur

Als jemand, den die WM völlig kalt lässt, komme ich dennoch nicht umhin, meine brüllenden/seufzenden/jubelnden/singenden/heulenden/feiernden/trötenden/... Nachbarn wahrzunehmen.
Weil mir aber Fußball nicht wichtig genug ist, dass ich mich darüber aufregen will, habe ich mich entschieden, die Sache einfach kulturell zu betrachten:


Und hey, Musik macht Vuvuzelas fast schon erträglich. ;)

Sonntag, 1. Juni 2014

Ich schäme mich

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal sagen müsste: Ich schäme mich für meinen Bischof. Ich schäme mich dafür, dass auch er den Ränkeschmiedern der Caritas ins Netz gegangen ist. Ich schäme mich dafür, dass auch er bürokratische, strukturelle und formale Argumente höher zu schätzen scheint als das Leben. Ich schäme mich dafür, dass er in seinem Brief behauptet, der Schutz des ungeborenen Lebens hätte höchste Priorität in unserer Diözese und in den nächsten Absätzen 1000plus seine Unterstützung untersagt und seinen Kirchengemeinden "von einer Unterstützung der Aktion 1000plus" abrät. Und ich schäme mich dafür, dass es zwischen Bischof und Weihbischof wohl keine Absprachen zu geben scheint (oder - falls ich mich da irren sollte - noch schlimmer: keine Loyalität und keine Zusammenarbeit). Ich schäme mich, als hauptamtliche Mitarbeiterin für eine Diözese einstehen zu müssen, die so etwas tut.

Während ich dies schreibe, habe ich Bauchweh - metaphorisch und tatsächlich -, weil ich meinen Bischof eigentlich gerne in allem unterstützen würde, was er tut, weil ich eigentlich sehr loyal bin, weil ich eigentlich ganz bewusst für die Kirche, ihre Institutionen und Entscheidungen gerade stehen will. Aber ich kann nicht einfach hinter einer Entscheidung stehen, die meiner Überzeugung so grundsätzlich widerspricht. Und ich kann sie auch nicht einfach schweigend missbilligen, denn damit würde ich mich mitschuldig machen. Ich liebe meine Kirche, und es tut mir weh, gegen meinen Bischof zu schreiben, aber ich sehe keine andere Möglichkeit, als laut gegen dieses Unrecht zu protestieren. Weil ich meinem Bischof aber nicht einfach bloggend in den Rücken fallen will, habe ich mich entschieden, ihm einen Brief zu schreiben.

Über meine persönliche Einstellung zu 1000plus brauche ich wohl nicht nochmals zu schreiben - das habe ich schon oft genug getan. Nur soviel noch: ich habe Dr. Markus Arnold, den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von Pro Femina e.V. (dem Trägerverein des Projekts 1000plus), vor einiger Zeit persönlich kennengelernt und mich ausführlich mit ihm über 1000plus und seine Arbeit unterhalten. Ich halte 1000plus aufgrund meiner persönlichen Einschätzung und meiner ausführlichen Recherchen für äußerst unterstützenswert, vertrauenswürdig und kompetent, und in Anbetracht der aktuellen Situation möchte ich (nicht als kirchliche Mitarbeiterin, sondern als Privatperson) dringend um Spenden für 1000plus bitten.

Was immer in der Kirche für Machtkämpfe laufen, sie dürfen nicht auf Kosten ungewollt schwangerer Frauen und ihrer ungeborenen Kinder ausgetragen werden.

Montag, 26. Mai 2014

Die Fastenzeit ist vorbei

Nein, die Überschrift soll nicht bedeuten, dass mir das erst heute aufgefallen ist.

Nachdem mich aber in den vergangenen Wochen etliche Leute gefragt haben, ob ich eigentlich das Fastenvorhaben durchgehalten habe, auf meine Nachweckfunktion zu verzichten, dachte ich mir, das wäre vielleicht bloggenswert.

Also: hurra, ja, das war tatsächlich mein einziger Fastenverzicht, den ich ohne Fastenbrechen durchgehalten habe!! Ich kann's selber kaum glauben, aber nach den ersten paar Tagen Cold Turkey (von eine halbe Stunde lang alle fünf Minuten nachgeweckt werden umzustellen auf direkt beim ersten Klingeln aufstehen ist eventuell wirklich vergleichbar mit einem Suchtentzug... weh getan hat's jedenfalls ziemlich) wurde es von Tag zu Tag leichter. Und irgendwann hab ich gemerkt, dass ich morgens viel besser draufbin (nein, macht euch keine Hoffnungen, ich bin trotzdem noch ein bisschen ein Morgenmuffel) und dass ich an manchen Tagen sogar schon vor dem Wecker wach war (oder zumindest beinahe).

Weil's so gut war und weil ich den Entzug nicht nochmal machen will, hab ich's also gleich beibehalten und stehe jetzt immer noch nach dem ersten Klingeln auf.

Jetzt muss ich also im Noviziat nur noch lernen
a) sehr früh aufzustehen,
b) gerne aufzustehen und
c) nach dem Aufstehen weniger rumzutrödeln (sonst wird a) noch härter).

... und darum gehe ich ins Kloster. ;)

Freitag, 23. Mai 2014

Zum Fall Heizer

... findet man hier bei der Braut des Lammes einen sehr guten Blogeintrag.

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen, außer: Das ist einfach nur traurig.

Dienstag, 20. Mai 2014

Dark clouds ... ... ... and silver linings...

Seit einer Woche Zahnschmerzen gehabt ... ... ... und nach einer Wurzelbehandlung bei
                                                                                 einer total fähigen Zahnärztin ist
                                                                                 alles gut.
Terminkollisionen in der Pfarrei, deren     ... ... ... dafür gab's die letzten paar Tage
einziges Opfer ich war (und das dafür                  immer wieder Zeiten mit
gleich richtig heftig)                                               wunderschönem Blick auf die
                                                                                 schneebedeckten Alpen.
Meine Schüler sind zur termingerechten   ... ... ... dafür gab's heute in einer anderen
Abgabe ihrer Projektarbeiten einfach                     Klasse sechsstöckige Torte inklusive
nicht fähig, grrr                                                       Farbverlauf.



Mittwoch, 14. Mai 2014

Spielen mit offenen Karten

Täglich gibt es neue Nachrichten zum Thema 1000plus. Manche erfreulich, manche erschreckend, alle überraschend.

Immerhin ist jetzt mittlerweile klar, wer hier gegen wen kämpft: wie ich schon lange gemutmaßt hatte, steckt tatsächlich die Caritas dahinter. Auch mir liegt der Brief vor, aus dem hervorgeht, dass die Caritas das Projekt 1000plus aktiv an seiner Arbeit hindern will, und auch ich bin entsetzt. Schade, ich hatte wirklich gehofft, der Caritas mit meinen Mutmaßungen Unrecht zu tun.

Zum 1000plus-Verbot des Bistums Freiburg gibt es hier übrigens noch einen wirklich lesenswerten Artikel.

Und wer einen kleinen, gutgeschriebenen Überblick über das Geschehene sucht, wird hier beim Papsttreuen fündig.

Leider muss 1000plus in der Zwischenzeit trotz der guten Nachrichten aus Eichstätt und Regensburg ums finanzielle Überleben kämpfen. Etliche Spendenaktionen mussten dank der Caritas-initiierten Verbote ausfallen, und bei einem Projekt, das sich ausschließlich durch Spenden finanziert, hat das ganz konkrete Folgen.

Die Caritas finanziert sich zum großen Teil aus Kirchensteuermitteln und sie berät mit ihrem Angebot etliche Frauen im Schwangerschaftskonflikt. 1000plus finanziert sich allein über Spenden und hat mehr Beratungsanfragen als es mit seinen sowieso schon eingeschränkten finanziellen Mitteln leisten kann. Vor einigen Jahren hat 1000plus daher bei der Caritas und dem SkF um eine Kooperationspartnerschaft angefragt, um auch den Frauen helfen zu können, denen es aus seinem eigenen Beratungsangebot heraus nicht gerecht werden konnte. Nun stellt sich heraus, dass die Caritas diese Kooperation gezielt verhindert hat (auch das ist Teil des Briefes an die Caritasdirektoren).

Diese Kämpfe zwischen offiziell-kirchlichem und Laien-Engagement sind keine Kleinigkeiten. Nicht nur widersprechen sie dem Grundauftrag und Selbstverständnis von Kirche und dem diakonischen Charisma und Auftrag aller (!) Christen, sie kosten auch ganz konkret Menschenleben. Das ist der Grund, warum ich nicht bereit bin, 1000plus gegen die Caritas auszuspielen: beide erfüllen den Auftrag der Kirche, wenn sie Frauen im Schwangerschaftskonflikt beistehen und ihnen helfen, Ja zum Leben ihres Kindes zu sagen. Trotzdem muss ich aber weiterhin um Spenden für 1000plus bitten. Ich möchte niemanden bitten, seine Spenden bei der Caritas zu stornieren. Das wäre das falsche Mittel, gegen die Einstellung der Caritas im Fall von 1000plus vorzugehen. Schreibt Briefe, beschwert euch, geht an die Öffentlichkeit und prangert an. Aber lasst es nicht die Falschen büßen, dass einige wenige Mächtige ihren Einfluss für die falschen Zwecke missbrauchen. Und ja, spendet für 1000plus, damit dieses Projekt seine großartige und lebensrettende Arbeit fortsetzen kann. Es ist unsere Pflicht (nicht nur als Christen) für das Leben einzustehen und Menschen in Not zu helfen. Wir dürfen nicht wegschauen, solange die Möglichkeit besteht, dass Menschen geholfen wird, wenn wir uns nur dazu aufraffen, einen Teil unseres Geldes für diese Hilfe zur Verfügung zu stellen.


Beten und kämpfen wir weiter für das Leben!

Montag, 12. Mai 2014

Hurra für Bischof Hanke

Gott ist gut!

Bischof Gregor Maria Hanke hat sich im Bistum Eichstätt ganz dezidiert für 1000plus ausgesprochen.

Ich bin sehr erleichtert, dass die Reihe von 1000plus-Verboten kein unhinterfragter Trend unter den deutschen Bischöfen zu werden scheint. Beten wir weiter dafür, dass sich noch viele Bischöfe dem Beispiel von Weihbischof Thomas Maria Renz und Bischof Gregor Maria Hanke anschließen und erkennen, dass Grabenkämpfe zwischen Organisationen, die eigentlich das gleiche Ziel haben, nur beide Seiten schwächen und keinem dienen können.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Gute Taten, die mit bösen Worten bekämpft werden

Ich bin entsetzt.

Nun hat auch das Bistum Freiburg seinen Pfarrern verboten, in ihren Kirchengemeinden Aktionen und Sammlungen zugunsten des Vereins Pro Femina und des Projekts 1000plus zu unterstützen bzw. auch nur zuzulassen. Und das Bistum Freiburg geht sogar noch weiter als vor etlichen Wochen Augsburg und Speyer: es droht seinen Priestern an, sie persönlich in Regress zu nehmen, sie also finanziell persönlich haftbar zu machen, sollten sie z.B. Kollektengelder weitergeben. Aber ich will mich nicht in den Details verlieren - das haben Andere schon gemacht, die das besser können als ich: Die Stellungnahme dazu von 1000plus inklusive der originalen Mitteilung des Bistums Freiburg und einer Menge anderer hilfreicher Informationen und sämtlicher Details findet ihr hier.

Aber: Wow, einfach nur wow. Kein Mensch interessiert sich dafür, wenn eine Pfarrei Geld sammelt für ein Projekt in einem Entwicklungsland, das nicht den kirchlichen Regularien untersteht. Schon manche Gemeinde hat über solche privaten Initiativen viel Gutes getan, und schon manche Gemeinde hat auf diesem Weg viel Geld in den Sand gesetzt. Die Diözesanleitungen hat das aber weder im einen noch im anderen Fall interessiert. Aber hier bei 1000plus, einem Projekt, das einem anerkannten gemeinnützigen Verein angehört, und das Rechenschaft ablegt über seine Handlungen, das ansprechbar und erreichbar ist, und das nachweislich schon etlichen Menschen das Leben gerettet hat, hier hängt man die Obrigkeitsflagge aus dem Fenster, stürzt sich in Bruderkriege zwischen kirchlichen und privaten Hilfsorganisationen, hat Angst vor... Ja, vor was eigentlich?

Ich bekomme zunehmend den Eindruck, das hier die Caritas nicht ganz unbeteiligt ist, dass sie dank ihrer bistumsübergreifenden Strukturen die Möglichkeiten hat und auch wahrnimmt, auf die verschiedenen Bischöfe bzw. ihre Berater Einfluss zu nehmen. Zugegeben, das ist hier reine Mutmaßung, aber ich kann mich des Eindrucks doch nicht erwehren, dass hier Angst dahinter steckt. Angst, dass eine private Initiative Spendengelder abgreifen könnte, dass 1000plus zu gute Werbung macht und damit das Image der kirchlichen Einrichtungen ankratzen könnte. Angst, dass Privatleute einen besseren Job machen als 'Offizielle', und das vielleicht irgendwann bemerkt werden könnte. Angst vielleicht auch, dass man anhand der Beratungszahlen und der Erfolgsquoten denken könnte, dass die offiziellen kirchlichen Einrichtungen ihren Job nicht gemacht haben.

Ja, irgendwie fände ich all diese Ängste menschlich schon verständlich. Was ich aber (auch menschlich) nicht verstehe, ist, wie man sich von diesen Ängsten so leiten und bestimmen lassen kann, dass man mit aller Macht um sich schlagen muss, egal, wen man trifft. Die, die man nämlich als erstes verletzt, sind nicht unbedingt die Mitarbeiter von 1000plus. Die ersten, die es erwischt, sind die Kinder, deren Mütter Hilfe bräuchten und sie nicht bekommen, wenn wir zulassen, dass Initiativen wie 1000plus einfach erstickt werden.

Screwtape arbeitet mit allen Mitteln, und je mehr Gutes eine Sache hervorbringt, desto stärker muss sie bekämpft werden. Auf eine ziemlich skurrile Art und Weise macht das ja Hoffnung: dass 1000plus soviel Gutes tut, dass das Böse zu solchen Tiefschlägen ausholen muss... denn nach Screwtape-Logik hieße das ja nur, dass die Macht des Guten in 1000plus unglaublich stark sein muss.


Ich möchte euch wirklich bitten, mit mir zusammen 1000plus weiter zu unterstützen - besonders, falls ihr zur Diözese Freiburg gehört, möchte ich euch Mut machen, Zeichen zu setzen.
Spendet, werdet Botschafter, bloggt darüber, erzählt davon, betet, aber nehmt nicht einfach schweigend hin, dass hier etwas so Großes und Gutes wie 1000plus kaputt gemacht wird. Es geht hier nicht um Namen, sondern um Menschenleben. Dazu kann ich nicht schweigen - als Christ nicht und erst recht nicht als kirchliche Mitarbeiterin.

Samstag, 3. Mai 2014

Das aufregende Leben im pastoralen Alltag

Heute war mal wieder Krankenkommunion-Freitag.

Ich fahre also mit meiner Liste und der Eucharistie los und besuche die Leute in dem Dorf, das ich heute erwischt habe. Bis zum dritten Besuch läuft alles gut, alle Leute sind zuhause und haben mich schon erwartet, die Gespräche sind nett, alles prima. Am Ende des dritten Besuchs stehe ich auf, verabschiede mich und will gehen. Nur dummerweise bemerke ich, als ich vor der Wohnungstür stehe, dass die Türe innen einen Knauf hat, der sich nicht drehen lässt, und der Schlüssel auch nicht steckt. Ich drehe also auf dem Absatz wieder um und frage im Wohnzimmer nach, wie ich rauskomme. Leider weiß keiner eine Antwort - das Telefon ist abgeschaltet, ich kann also auch niemanden anrufen, der mich befreien würde, und mein Handy liegt draußen im Auto. Auf der Straße ist auch niemand in Rufweite, den man vom Balkon aus alarmieren könnte. Hmmm. Doof. Sehr doof.

Nun, das war dann heute Premiere: ich habe die Wohnung durchs Schlafzimmerfenster verlassen (das zum Glück einigermaßen ebenerdig lag).

Hatte ich schon erwähnt, dass es in meinem Job immer wieder ganz neue Sachen zu erleben gibt?

Sonntag, 20. April 2014

Christus surrexit sicut dixit, alleluia!


Halleluja!



Christus ist auferstanden, meine Osterkerze brennt, der Osterhase war auch schon in den diversen Pfarrhäusern unterwegs und ich trinke ein Glas Auferstehungssekt - Gott ist gut. :)


Frohe und gesegnete Ostern allerseits!


Samstag, 19. April 2014

Für das Leben

Es gibt Hoffnung.
Hoffnung auf die Auferstehung,
Hoffnung auf Besserung,
Hoffnung auf Leben.

Ganz konkret gibt es Hoffnung für viele ungeborene Kinder, dass die Linie der Diözesen Augsburg und Speyer nicht richtungsweisend sein muss, und sich noch mehr Bischöfe von der Hoffnung und der Liebe zum Leben leiten lassen. Danke, dass Weihbischof Thomas Maria Renz so deutlich Stellung bezieht.

Sonntag, 6. April 2014

Ein guter Tag...

Heute war ein wirklich guter Tag. :)

Dafür gab es mehrere Gründe:
1. Es war Sonntag und die Sonne schien.
2. Ich war heute beichten und habe dabei (wieder einmal) viel Gnade erfahren.
3. Weil Sonntage von der Fastenzeit ausgenommen sind, habe ich nach der Beichte mit einem großen Espresso gefeiert.
4. I'm totally rocking that Emily Graslie hairstyle.
5. Der Sonnenuntergang eben war traumhaft schön - den hat Gott nur für mich gemacht (und vielleicht auch ein bisschen für alle anderen, die ihn gesehen haben). ;)

Montag, 24. März 2014

Aktuell: Macht und Lebensschutz in der Kirche - keine schöne Sache

Man muss sich doch schon wirklich fragen, was hinter der Entscheidung der Bischöfe von Augsburg und Speyer (und möglicherweise demnächst von noch anderen deutschen Diözesen) steckt.

Als Mitarbeiterin der katholischen Kirche komme ich erfreulicherweise immer wieder in Kontakt mit Beratungseinrichtungen, u.a. im letzten Jahr mit der Caritas und dem Projekt 1000plus. Von beiden Beratungseinrichtungen hatten wir Vertreter zu Besuch, die uns jeweils ihre Arbeit vorstellten. Schon damals (lange vor dem aktuellen Streitfall) ging ich mit zwei besonders eindrücklichen Impressionen nach Hause: Zum Einen war mir bei den beiden Vorträgen und der anschließenden Diskussion bewusst geworden, dass Caritas und 1000plus in keiner Konkurrenz stehen, die aus der Art ihrer Arbeit hervorgehen könnte: die Caritas bietet ein persönliches Beratungsangebot vor Ort an, wohingegen 1000plus in Internetforen aktiv ist, und die Beratung v.a. übers Internet und Telefon stattfindet. Beide Einrichtungen sprechen also über gänzlich verschiedene Wege (das gilt auch für das Internetangebot der Caritas - während 1000plus proaktiv Foren nach Schwangerschaftskonfliktfällen durchsucht, ist das Angebot der Caritas eine statische Seite, über die man in Kontakt mit dem Beraterteam der Caritas kommen kann) Frauen an, die Hilfe suchen. Ich hatte nie das Gefühl, dass eine der beiden Beratungseinrichtungen die andere obsolet machen könnte, da es sich meines Erachtens um unterschiedliche Angebote mit unterschiedlichen Methoden und möglicherweise sogar unterschiedlichen Zielgruppen handelt.
Der zweite Eindruck, mit dem ich nach Hause ging, machte mich schon damals sehr nachdenklich: Besonders während der Rückfrage- und Diskussionszeit schien sich der Vertreter der Caritas bedroht zu fühlen und schlug mehrmals verbal nach dem Vertreter von 1000plus.

Nachdem jetzt vor kurzem die beiden Diözesen Augsburg und Speyer ihren Mitarbeitern untersagt haben, 1000plus zu unterstützen oder dem Projekt auch nur eine Plattform zu bieten, habe ich mich ausgiebiger mit diesem Thema beschäftigt.
Interessanterweise ist es mit bisher nicht gelungen, die originalen Mitteilungen der beiden Diözesen im Internet zu finden; nur als Zitat kann ich sie in der ausführlichen Stellungnahme von 1000plus entdecken. Diese Stellungnahme bestätigt mir mit erschreckender Deutlichkeit, was ich schon bei oben genannter Begegnung empfand: die Caritas scheint sich von 1000plus massiv bedroht zu fühlen (auch, wenn es mir immer noch nicht einleuchtet, warum) und versucht, diese vermeintliche Konkurrenz vom Markt zu drücken. Tragisch, dass eine katholische Beratungseinrichtung, die so ein gutes Standing in Deutschland und auch weltweit hat, solch ein kindisches, kleinliches und meines Erachtens auch unchristliches Vorgehen nötig hat.

Noch viel tragischer scheint es mir aber, dass sich Bischöfe soweit beeinflussen lassen, dass sie dazu bereit sind, ihre Macht zu nutzen, um einer Einrichtung, die sich für grund-katholische Werte wie den bedingungslosen Schutz des Lebens einsetzt, die Grundlage jeglicher Werbemöglichkeiten zu entziehen.
Das Argument, dass Gläubige bereits über die Kirchensteuer genügend für den Lebensschutz tun, scheint mir völlig absurd - kein Gläubiger überlegt sich doch, ob er lieber Kirchensteuer zahlt, oder stattdessen was spendet. Wer für 1000plus spendet, nimmt der Caritas nichts, aber auch gar nichts weg, weder Geld noch Kundschaft noch Ansehen. Dass sich ein Bischof soweit blenden lässt, dass er ein moralisch mehr als fragwürdiges Verbot ausspricht, ist schlimm. Dass ein Bischof aber aktiv gegen eine Einrichtung vorgeht, die sich als einziges Ziel den Schutz des Lebens von ungeborenen Kindern und ihren Müttern setzt, ist grundlegend falsch.

Die Kirche hat solange nicht genug für den Schutz des Lebens getan, wie auch nur ein einziger Mensch zu viel durch die Entscheidung und die Hand eines Anderen sterben muss. Ich hoffe und bete sehr, dass sich die Bischöfe bekehren!

 
Wer in der Zwischenzeit auf dem Laufenden bleiben möchte und 1000plus unterstützen will, kann hier Botschafter werden (das ist auch unabhängig von einer Spende möglich).
Wer 1000plus wie ich für finanziell unterstützenswert hält, kann hier spenden.

(Etwas Gutes hat die Sache aber vielleicht doch: es macht das Projekt 1000plus bekannter... auch in der Blogszene.)

Montag, 10. März 2014

Leben in Jungfräulichkeit

Zum Klosterleben gehören neben so manchen anderen Kleinigkeiten auch die Gelübde: Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. In den letzten zwei Tagen habe ich mich intensiver mit dem Thema Ehelosigkeit auseinandergesetzt, oder besser, wie es in der Professformel heißt, mit der "jungfräulichen Keuschheit um des Himmelreiches willen".

Warum nimmt das ein junger Mensch auf sich? Warum wähle ich dieses Leben, und warum zieht es mich so in diese Lebensform, wenn alle anderen heiraten und deswegen doch auch nicht weniger nahe bei Gott sein können?

Vor einigen Jahren habe ich erlebt, was es heißt, dass Gott ein eifersüchtiger Gott ist: ich hatte mich heftig verliebt, und auch, wenn die Beziehung zu dem Mann eher kompliziert war, war sie doch auf ihre besondere Weise wunderschön. Aber obwohl auch der Mann gläubig war und wir über Gott und unseren Glauben miteinander reden konnten, merkte ich doch nach einiger Zeit, dass ich in einer Art Beziehungskrise war - ich hatte diesem Mann von Anfang an gesagt, dass meine erste Liebe immer Jesus gehören würde, und trotzdem merkte ich von Monat zu Monat mehr, wie ich nicht beidem gerecht werden konnte, Jesus und dem Mann. Mein inneres Gefühl war, als würde Jesus um mich kämpfen, als wollte er immer mehr von mir, und als wollte er ganz besonders auch den Platz in meinem Herzen, den der Mann eingenommen hatte.
Nun ja, wie das geendet hat, ist offensichtlich: Jesus hat nicht locker gelassen und nach einiger Zeit habe ich meinen Weg ins Kloster ersthaft begonnen.

Gott möchte für mich alles sein, und das Gelübde der Jungfräulichkeit ist die Antwort darauf: Ja, ich überlasse dir wirklich ganz und gar alles, was ich bin. Gott alleine soll mir genügen, denn eine größere Liebe als die Liebe Gottes, der ja selbst die Liebe ist, kann es nicht geben.


Ich glaube, dass es einen grundlegenden Unterschied gibt zwischen der Berufung zur Ehe und der Berufung zur Ehelosigkeit. Wer zur Ehe berufen ist, der wird in seinem Partner Gott entdecken und mit ihm zusammen Gott näher kommen. Wer zur Ehelosigkeit berufen ist, dem wird eine feste Partnerschaft den Weg zu Gott erschweren. Möglicherweise ist das nicht in jedem einzelnen Fall so, aber ich denke schon, dass es im Großen und Ganzen so sein muss, denn warum sonst sollte Gott den Einen zur Ehe und den Anderen zur Ehelosigkeit berufen, wenn es ihm nicht darum geht, den jeweiligen Menschen möglichst nahe zu sich in seine Liebe zu holen.

Ich für meinen Teil muss bekennen, dass ich dem werbenden Charme Gottes hilflos erlegen bin...

In der Kirche und für die Welt ist diese Lebensform eine Erinnerung, Mahnung und Herausforderung. Da gibt es Menschen, die leben so, dass ich es nicht mehr ignorieren kann, dass das letzte Ziel des Menschen Gott selbst und seine Liebe ist. Da gibt es Menschen, die in diesem Leben nicht ankommen und sich einrichten wollen, sondern in der andauernden Sehnsucht und Erwartung des Himmelreiches leben. Da gibt es Menschen, die daran erinnern, dass wir niemanden als nur Gott brauchen, um ganz und heil zu sein. Da gibt es Menschen, die bereit sind, alles aufzugeben, um ihrer einzigen wahren Liebe ganz und gar zu gehören. Das ist so radikal und kompromisslos, dass es einen fast umweht.

Jungfräulichkeit ist eine Haltung. Wer jungfräulich lebt, will ganz offen und bereit sein für Gott, erwartet ihn in allem und jedem, und hofft darauf, ihm eines Tages wirklich ganz und gar zu gehören. Nicht umsonst nennt man eine Ordensfrau auch Braut Christi - genau das ist sie, die Braut, die in der Vorfreude und Erwartung auf das ewige Hochzeitsfest lebt...

... und darum gehe ich ins Kloster.

Mittwoch, 5. März 2014

Berufungsgeschichten-Erzählerei

Wenn man ins Kloster geht, erzählt man immer wieder mal seine Berufungsgeschichte. Erst leise, vorsichtig, etwas verschämt und mit der Zeit dann selbstbewusster, offener, routinierter und in verschiedenen (den Zuhörergruppen angepassten) Varianten. Bei mir selber bin ich immer wieder davon überrascht, dass es jedesmal, wenn ich von meinem Weg mit Gott erzähle, eine etwas andere Geschichte als das letzte Mal ist. Nicht, weil ich Dinge bewusst weglassen oder dazufügen würde. Aber ich habe das Gefühl, das meine Berufungsgeschichte mit jedem Erzählen und mit jedem Zuhörer weiter wächst, andere Details wichtiger oder weniger wichtig werden, dass ich immer wieder neue Kleinigkeiten entdecke (und vielleicht auch manches Mal welche vergesse), und dass mein Weg ja auch noch nicht zu Ende ist.

Berufungsgeschichten sind ein faszinierendes Feld. Egal, wie viele ich schon gehört habe, und egal, wie gut ich eine einzelne Geschichte schon kenne, sie werden nie langweilig. Gott wirkt ganz offensichtlich nicht nur in dem, was die Menschen erzählen, sondern auch durch es...

Eine ganz besondere und außergewöhnliche Weise des Berufungsgeschichten-Erzählens habe ich eben entdeckt und will sie euch nicht vorenthalten: es lohnt sich wirklich, dieses Video anzuschauen!


*** Edit: Das ist übrigens der zukünftige Bischof von Passau... :) ***

Donnerstag, 27. Februar 2014

Feiern und fasten

Hier feiert man Fasnet ['fa:sned]. Einerseits ist das wie Fasching oder Karneval und andererseits ist das überhaupt nicht zu vergleichen. Als 'Reigschmeggde' kann ich darüber aber noch nicht mal viel schreiben, weil ich es weder verstehe und noch wirklich nachvollziehen kann. ;) Nur soviel: es gehört zur katholischen kulturellen Identität, und man darf auf keinen Fall einen Pflichttermin auf einen Narrentermin legen.

Als Fasnetsbanause beschäftige ich mich dieser Tage also weniger mit Umzügen, Häs und Promillegrenzen als viel mehr mit der Frage, wie ich dieses Jahr die Fastenzeit gestalten will. In den letzten Jahren habe ich meistens auf Kaffee und Fleisch verzichtet, und ich überlege, ob ich das dieses Jahr wieder mache. Besonders schwer fällt mir das in der Regel nicht, aber es tut gut, daher wäre das vielleicht ein ganz guter Start. Seit heute habe ich die revolutionär-riskante Idee, auf die Nachweckfunktion meines Weckers / Handys zu verzichten - ich bin ein notorischer Liegenbleiber und Längeralsgeplantschläfer, der morgens nie so richtig rauskommt (eine halbe Stunde Nachwecken im Fünf-Minuten-Abstand ist normal) und auch noch Stunden nach dem Aufstehen verkatert ist -, aber ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich mir das wirklich antun will, und ob ich wirklich das Risiko eingehen möchte, ständig zu verschlafen. Aber gut täte es mir ganz sicher. Und vielleicht kann man das zügige Aufstehen ja auch lernen?

Inspirieren lassen habe ich mich übrigens unter Anderem hiervon und hiervon.

Was ich außerdem gerne machen würde, ist jede Woche eine halbe Stunde zusätzlich in der eucharistischen Anbetung zu verbringen.


Mich würde total interessieren, was ihr euch so vornehmt! Lasst mir doch ein paar Kommentare da, vielleicht komme ich dann noch auf ganz andere brillante Ideen! Schließlich bin ich nicht alleine unterwegs Richtung Fastenzeit. ;)

Mittwoch, 19. Februar 2014

Endlich!

Eben habe ich's dem letzten meiner Kirchengemeinderäte verkündet, nächste oder übernächste Woche kommt's ins Amtsblatt. Damit ist es offiziell genug, dass ich es jetzt endlich auch hier auf meinem Blog verkünden kann:

Im September beginnt das Noviziat, und ich bin dabei! :))))

Ich freu mich schon seit November so, dass ich fast platze, weil ich's so lange nicht sagen konnte. Ich hatte mit meinem Team besprochen, dass die Nachricht besser den 'korrekten' Weg gehen sollte, also zuerst an die gewählten Vertreter der Gemeinden, in denen ich arbeite, und dann darf's weiter durchsickern. Und nachdem ich nicht so ganz genau weiß, wer alles meinen Blog liest, war klar, dass ich hier erstmal die Klappe halten muss. Aber jetzt ist es öffentlich:

Ich darf ins Noviziat! Juhuu! :)))

Im August will ich all meine Sachen verschenken, die ich nicht mit ins Kloster nehmen kann - wer also jemanden kennt, der was brauchen kann, oder selbst was sucht und halbwegs in der Nähe wohnt, ist herzlich willkommen, sich zu holen was ins Auto passt (auch Lieferwägen passen auf den Parkplatz vors Haus). ;)

Ich selber brauch nicht mehr viel... denn ich gehe ja ins Kloster. :)

Mittwoch, 5. Februar 2014

Wahre Liebe

Neulich habe ich mich mit einer Agnostikerin unterhalten. Dabei kamen wir auf die Frage, ob man verstehen kann, warum jemand ins Kloster geht, ohne 'das Gottesding' zu glauben. Ich glaube, ja und nein.

Ja, man kann mit Sicherheit den Reiz verstehen, den es hat, in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten zu leben und eine Alltagsstruktur zu haben. Ja, man kann vielleicht sogar den Reiz der Armut nachvollziehen, frei zu sein von unnötigem Ballast und dadurch etwas nachhaltiger und ethisch vertretbarer zu leben. Je nach Persönlichkeitsstruktur kann man vielleicht auch dem Gehorsam und der Ehelosigkeit etwas abgewinnen.

Aber nein, ich glaube nicht, dass man das Klosterleben ohne 'das Gottesding' wirklich verstehen kann. Nur mit Gott kann ich dieses Leben durchhalten, kann ich mich wirklich dauerhaft binden. Die Sache, mit der alles steht und fällt, ist die Liebe. Die Liebe, die Gott mir schenkt, gibt mir die Kraft, mich selbst zu lassen und nicht bei jeder Schwierigkeit alles in Frage stellen und neu evaluieren zu müssen. Die Liebe, die ich zu Gott habe, lässt mich darauf vertrauen, dass er jeden Weg mit mir geht und dass er mich durchtragen wird. Das ist es vielleicht, was diese Entscheidung so groß macht und so schwer zu verstehen für jemanden, der nicht glaubt: dass ich Gott vertraue mit meinem ganzen Leben. Liebe, Vertrauen und Treue lassen sich nicht voneinander trennen. Und wahre Liebe ist nicht nur heftig, sondern auch grenzenlos. Sie wirft alle unsere hübsch gebauten Mauern um, stellt uns auf den Kopf und dann wieder auf die Füße und lässt uns tanzen. Alles darf schief gehen, solange diese Liebe bleibt, alles darf anders kommen, ich darf mir selbst widersprechen, ich darf mein Gesicht verlieren, darf mich lächerlich machen, darf andere zum Lachen und zum Weinen bringen, solange diese Liebe bleibt.

Und darum gehe ich ins Kloster, weil ich ihm alles bin und er mir alles sein soll.


Freitag, 31. Januar 2014

Treffen sich eine Theologin und eine Medizinerin...

Vor ein paar Tagen habe ich spät abends mit einer Freundin auf Facebook gechattet. Ich habe bei der Unterhaltung so viel lachen müssen und finde sie auch heute noch so amüsant, dass ich sie euch nicht komplett vorenthalten möchte. Logisch - hier gibt's nur die stark gekürzte Version, schließlich muss nicht immer alles öffentlich im Internet zu finden sein. ;)

Zum Verständnis der Unterhaltung sei noch gesagt, dass es sich um eine Medizinstudentin handelt, die ab und an in ihren Ferien im Kloster vorbeikommt. Was den Farbcode angeht: die blauen Teile stammen von meiner Freundin, die violetten von mir.

wunschdenken hilft übrigens erwiesenermaßen - also hilft es auf jeden fall, sich vorzustellen, dass es deutlich besser wird

placebo-effekt oder was ist das dann?


es gab da ziemlich coole experimente, in denen sie schweres asthma mit vanille-duft kuriert haben
ja, placebo plus psychische konditionierung...

haha, das klingt jetzt nicht gerade wie ein pladoyer für die schulmedizin...

ICH bin der totale schulmedizin-verfechter...aber was soll man machen? "wer heilt, hat recht"

haha, ich bin eigentlich auch bei allem nicht schulmedizinischem erst mal sehr skeptisch.
aber den placeboeffekt gibts halt erwiesenermaßen auch.

und der witz ist: er funktioniert 1. auch dann, wenn man nicht dran glaubt (nicht mehr so gut, aber trotzdem) und 2. auch bei tieren, die ja gar nicht dran glauben können/nix mitkriegen....

na prima.

ja, ne? wir sind gerettet ...

absolut.

und demnächst pack ich meine notfall-bachblüten-globoli aus...

haha, arnika ist auch sehr beliebt.
aber nicht vergessen - gut verdünnen.
funktioniert der placebo-effekt dann eigentlich auch, wenn ich gar nix nehme?
du kannst ja luft als medikament nehmen (aber auch bitte ordnungsgemäß potenzieren!!) - oder gleich heilende energien

warte mal, ich muss dir grad mal zwei videos raussuchen - ich hoffe, du kannst einigermaßen englisch.


das ist super!! das wird bei meinen kommilitonen gleich die runde machen!
hihi, wusst ich doch, dass dir das gefällt.
und falls du mal mit allergologen zu tun haben solltest: 



Wir driften ab in eine Nebendiskussion und landen bei der Tatsache, dass ich vor ein paar Tagen Namenstag hatte...


du feierst bei dem wetter namenstag?! hättest du dir nicht ne andere aussuchen können?

ja, ich hab doch schon im sommer geburtstag.

ach ja, warum nur habe ich im spätherbst geburtstag und meine 4 namenstage liegen auch alle in der schlecht-wetter-periode?? kann es einen gerechten gott geben?! *theatralik*

hey, du kannst dein problem ganz einfach lösen:
du trittst einfach bei uns ein (nur kein druck) und wählst dir einen neuen namen aus, der eben im frühjahr oder sommer namenstag hat.

oh, das ist ja ne gute idee - und so ganz nebenwirkungs-frei!!

ja, wenn man mal von kinderlosigkeit absieht...

und ehelosigkeit. und armut. und gehorsam. und überhaupt.

haha, ja, als nebenwirkungen hab ich die bisher noch nicht gesehen, aber wenn man das so vom namenstag her betrachtet...
ach weißt du, diesbezüglich kannst du von einigen deiner wirklichen mitschwestern noch einiges lernen...
na, ich muss ja auch erst mal ins noviziat, danach kann ich bestimmt alles perfekt.
oder so.

genau: noviziatslektion nummer eins: wie werbe ich - ohne druck *nur mit hypnose* neue mitglieder?

hahaha. kommst du dann als gastreferentin und bringst uns bei, wie man druckfrei hypnotisiert?
*bittebitte*

oh ja, aber nur, wenn ich meine globuli mitbringen darf!

aber klar.
ich lutsche gerne zuckerperlen, das ist kein problem.
musst ja niemandem verraten, dass sie im promillebereich verunreinigt sind.

promille? das wäre mir viel zu schwach... du brauchst härtere drogen...
10^12 mal potenziert - wie wärs damit?

wow. das haut einen dann doch direkt um, oder?

ja, da wird die hypnose dann etwas einfacher...

ach so machst du das.

mist, erraten...

das nennt sich dann aber glaub nimmer hypnose, sondern koma.

ach soooo nennt man das also? und ich dachte, der schläft nur...

haha, du hast dir deinen doktor wirklich redlich verdient

vielliecht sollte ich deine neue hausärztin werden? immerhin kuriere ich dich gerade mittels uralter heilmethoden *grins* ...

au ja. darf ich - nachdem du mich nebenbei auch noch wach hältst - ablenkung und schlafentzug auch zu den uralten heilmethoden zählen?

klar, zusammen mit der hypnose... 


Wir reden eine Weile über dies und das; unter anderem auch darüber, wie Menschen ihren Weg ins Kloster finden oder eben auch nicht.


das ist etwas, was meine eltern wahrscheinlich nie verstehen werden - dass es nicht darum geht, leute anzuwerben...sondern, dass sie ihren weg finden *allgemeinplatz, ich weiß, aber trotzdem*

hast schon recht. trotz allgemeinplatz.

außer dir natürlich - dir geht es nur um die rettung meiner namenstags-feier

ich werbe auch bloß deswegen so gerne, weil ich weiß, dass es eh nix bringt.
(außer bei dir natürlich, weil du ja schließlich andere motive hast.)

genau - freien zugang zu globuli...

ja, das außerdem

wieso, was denn noch?! gibts bei euch auch bachblüten gratis??

keine ahnung, wenn du sie am bach pflückst, sind sie bestimmt gratis.

außer dass mich die blumen-verantwortliche schwester ermorden würde ...

aber hey, du könntest einen festtag im sommer haben - wenn das mal nicht genug grund ist, sein leben auf den kopf zu stellen.
ach was, mord ist bei uns in der regel nicht vorgesehen.

tja, das ist schon ein gutes argument - aber dafür sein ganzes leben schwester genannt zu werden?? ich werde frau dr - das würd mich die ganze zeit ans pflegepraktikum erinnen

*off-topic*: bist du eigentlich vegetarierin?

*off-topic-zurück* nein, wieso? wegen der bachblüten?

nee, deswegen: 


das kann man ernsthaften vegetariern nämlich nicht unbedingt zumuten.

i don't think humans should be treated like this - die gruppe ist ja genial!!

ja, gell!
ich hab irgendwann mal so ziemlich alles von denen durchgeguckt, weil die so herrlich sind.

ok, das war die nächste klausur... und du bist schuld!!

damit kann ich leben - wenn ich dich dadurch zu mitchell&webb bekehren konnte


und du bist schuld, wenn ich an akutem sauerstoffmangel wegen dauer-lachens sterbe... kannst du damit auch leben? ja? sehr gut
ich werde deine oberin bitten, dich in der direkten mann-zu-mann-mission einzusetzen...


haha, mach das - die wird mal gucken
auch, wenn meine missionserfolge bisher nur bei englischer comedy zu verzeichnen sind.

ok, nachdem ich um aufnahme wegen namenstags-änderung gebeten habe, werd ich das tun...

haha, diese unterhaltung wird immer absurder.
ich bin schon am überlegen, ob ich sie kopiere, zensiere und blogge, oder sonstwie kreativ verwende.

NEIN - nicht, das wird meine doktorarbeit!!
thema: psychologische kriegsführung

achso - entschuldige. die will ich dir natürlich nicht streitig machen.
so ein titel ist schließlich was wirklich hübsches.

aber falls sich bis morgen früh kein doktorvater gefunden hat, werde ich dich wohl nicht an der veröffentlichung hindern können 

(Es sind bereits mehrere Tage vergangen - und vielleicht habe ich die Promotion doch noch nicht ruiniert, nachdem ich unsere Unterhaltung äußerst großzügig gekürzt habe.)


wobei, wenn ich mir's recht überlege - der übergang von dr. zu sr. ist nur ein einziger buchstabe, und ist auf der tastatur auch noch direkt nebenan, sollte also noch nicht mal übermäßig auffallen im büroalltag.

tja, noch ein argument für den eintritt...
geht es deinen löchern jetzt eigentlich besser? nach soviel hardcore-therapie?

keine ahnung, obs meinen löchern jetzt besser geht. ich glaube, ich lass die pflaster heute abend drauf, hab wenig lust auf einen unnötigen verbandswechsel, nachdem ich erst heute früh einen hatte. deine medizinische studie an mir kann in deiner diss also nur erwähnt werden, aber nicht qualitativ gewertet. sorry.

*jammer* wie soll aus mir jetzt eine richtige dr (sr) werden?!?

kein problem: du sezierst ein paar mäuse, alternativ gibst du ihnen irgendwelche pillen, bringst sie zum lachen, erwähnst diese unterhaltung, und schon hast du einen dr. und das mit der sr. ist noch viel leichter: ein gespräch mit der chefin und du bist unterwegs.

oder ich mache einfach eine follow-up-studie an dir...

au ja, follow-up klingt super.

ach ja, ein problem noch: sowohl "schwerster doktor" als auch "doktor schwester" klingen...bescheiden

ja, das stimmt. und schriftlich erst. sr. dr. m. ... oder dr. sr. m. ...?

ja, und dann sprich das mal als patient richtig aus...schwester äh ne frau doktor äh also sie da mit dem schleier!

oh, einen noch: 


oh nein...ich komme NIE ins bett
kicher-kicher-kicher-kicher.... 

So - ich hoffe, wer bis hierhin durchgehalten hat bei diesem doch recht langen Post, ist bekehrt: entweder zu Mitchell&Webb oder zum Ordensleben - ersteres halte ich für wahrscheinlicher, zweiteres würde mich sehr freuen, aber perfekt wäre natürlich nur die Kombination aus beidem. :D

Dienstag, 28. Januar 2014

Langsam aber sicher

Jetzt bin ich seit über zwei Wochen krank geschrieben, aber mein Kopf ist voll funktionsfähig. Leider ist mein Körper das noch nicht so ganz - alles geht viel langsamer als ich das gerne hätte, und alles ist viel anstrengender als mir lieb ist. Egal was ich mache, ob ich im Büro Kleinigkeiten erledige, koche oder sonst irgendwas treibe, nach einer guten Stunde bin ich erledigt und brauche eine Pause. Und nicht nur eine kurze Pause, sondern richtig. Wenn das so weiter geht, weiß ich echt nicht, wie lange ich noch brauche, bis ich wieder arbeiten kann. Naja, momentan ist das noch keine echte Option, weil die Löcher in meinem Bauch noch offen sind und nässen, ich alle zwei Tage wechselweise zum Hausarzt bzw. ins Krankenhaus zum Verbandswechsel und Nachschauen muss, und ich eh noch nichts heben darf.
Wenn das nicht so anstrengend wäre, hätte ich glaub echt Hummeln im Hintern. So wie's ist, bremst mein Körper meinen Geist aus. :/

Aber heute habe ich es immerhin geschafft, eineinhalb Stunden damit zu verbringen, meinen Hocker mit Serviettentechnik und wetterfester Holzfarbe zu verschönern. Fertig ist er noch nicht, aber für heute reicht's mir. Vielleicht mach ich ihn morgen fertig, oder übermorgen, oder irgendwann. Stolz auf mein Werk bin ich aber heute schon. :D


Nein, ins Kloster werde ich ihn wohl nicht mitnehmen, aber das macht nichts, schließlich macht mir die Beschäftigung jetzt Spaß, und später können sich vielleicht Andere daran freuen (wer ihn haben will, möge sich bitte bei mir melden). :)

Montag, 20. Januar 2014

Dankbarkeit

Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die kann ich mir nicht wegerklären.

Heute morgen ist die Schwester, die mit mir im Krankenhaus das Zimmer geteilt hat, ganz überraschend gestorben. Gestern habe ich sie noch besucht, als ich zum Verbandswechsel im Krankenhaus war.

Was für ein Geschenk, dass ich noch so viel Zeit mit ihr verbringen durfte. Was für ein Geschenk, dass ich ausgerechnet zu ihr ins Zimmer gekommen bin. Was für ein Geschenk, dass ich dieses Stück Weg mit ihr gehen durfte.

Vor ein paar Tagen hat sie gesagt, sie will meine Patenschwester fürs Noviziat sein. Jetzt habe ich eine Patenschwester im Himmel.

Das ist so viel Gnade, dass ich aus dem Staunen nicht mehr raus komme.

Ja, ich trauere irgendwie um sie, aber gleichzeitig weiß ich ganz sicher, dass sie im Himmel ist, dass es ihr gut geht, und dass ich mich für sie freuen kann.

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal für meine Schmerzen und die Komplikationen, die meine Gallen-OP nach sich gezogen hat, so dankbar sein würde, aber ich bin es. Gott kann alles zum Guten wenden, bei ihm gibt es nichts, was nicht erlöst werden kann. Wenn ich über die Posts, die ich letzte Woche geschrieben habe, so drüberlese, merke ich, wieviel mit geschenkt wurde, und wie sehr mir Gott diese Woche begegnet ist. Da kann ich nur sagen: Wow. Danke. DANKE.

Freitag, 17. Januar 2014

Mitbringsel aus dem Krankenhaus

Morgen darf ich heim.
Neben einem Stapel Dreckwäsche bringe ich zwei hübsche Löcher im Bauch mit - die Infektion lässt sich bisher mit Antibiotika gut in den Griff kriegen, nur müssen die betroffenen Schnitte jetzt langsam von innen heraus heilen, was meinen Bauch für die nächsten Wochen nicht unbedingt ansehnlicher machen wird (ja, ok, das ist mir ehrlich gesagt total wurscht, den sieht eh keiner). Insgesamt hat mich das Krankenhaus so ziemlich von jeder Eitelkeit befreit (mal sehen, wie lange das anhält...), denn wenn einen erst mal so ziemlich jeder unter den Ärzten und Schwestern nackt gesehen hat, kann man für den Rest der Zeit getrost pinke Schlabberhosen mit einem bordeaux-roten Kapuzenpulli kombinieren. Schließlich gibt es keine Illusionen mehr, die man dank geschickter Klamottenwahl aufrecht erhalten könnte. ;)

Was die Schlabberhosen angeht: da wäre so ein Ordenskleid echt praktisch: kein drückender Bund über dem Bauch, und soviel hübscher wäre es auch... Yeah, well, man merkt schon, wie effektiv das Ablegen meiner Eitelkeit war. ;)

So, noch ein kleiner Harry-Potter-geprägter Witz zum Abschied:
"I'm holy. You know - wholey." ;)
Und dann: Gute Nacht! :)

Mittwoch, 15. Januar 2014

Alltags-Gnade

Was bin ich froh um die Stundenbuch-App, die ich erst vor Kurzem hier mal empfohlen habe! Wenn ich so im Krankenhaus liege, habe ich viel Zeit - nicht nur zum Facebooken, Musikhören und Bloggen, sondern eben auch zum Beten, und da kommt mir diese App wirklich entgegen. Seit ich wieder hier bin, bete ich alle Tagzeiten, und habe das Gefühl, dass Gott mir hier eine Art Exerzitien im Alltag anbietet, die mir hier alles so viel erträglicher und sinnvoller machen, weil ich eben einfach alles, was mir geschieht und erzählt wird, in Gottes Hand legen kann und gleichzeitig in den Texten eine Antwort bekomme.

Gerade eben kam mir die Vesper entgegen:
Ich aber bin gewiss, zu schauen die Güte des Herrn im Land der Lebenden. Hoffe auf den Herrn und sei stark! Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn!

Was mehr brauche ich, wenn ich das habe! (Ja, ok, die Eucharistie wäre schon auch noch schön, aber so wie ich Gott kenne, lässt er sich da auch noch was einfallen.) :)

Dienstag, 14. Januar 2014

Es geht aufwärts

So, seit einer guten halben Stunde weiß ich mehr, aber ich erzähle erst mal von Anfang an:

Heute früh beim Aufwachen habe ich gemerkt, dass die Schmerzmittel, die ich in der Nacht noch bekommen hatte, nicht mehr wirken, und ich mich noch nicht mal von der Seite auf den Rücken drehen kann ohne zu schreien und/oder loszuheulen. Nachdem am Abend vorher nichts gefunden worden war, hat mir dann die Visite eröffnet, dass sie mich nochmal operieren wollen um nachzuschauen, was mir da solche Schmerzen macht (ich hab doch tatsächlich vor dem gesamten Team losgeheult, während der Chefarzt versucht hat, meinen Bauch abzutasten, so schrecklich waren die Schmerzen).

Gesagt, getan, und sinnvoll war es auch: bei der OP kam heraus, dass sich zwei meiner Narben bakteriell entzündet hatten, und diese Entzündung nach innen ging, weshalb man sie von außen auch nicht erkennen konnte. Bei der einen Narbe war sie schon am Bauchfell angelangt, was wohl der Grund für die Schmerzen gewesen war.

Jetzt geht es mir deutlich besser, ich kriege Schmerzmittel und Antibiotika und hoffe, dass ich das alles bald überstanden habe.

Über Gebete, nette Kommentare, Emails, Anrufe und Besuch freue ich mich nach wie vor bzw. jetzt noch etwas mehr, seit ich wieder mehr Kraft habe, um sie wertzuschätzen. ;)

Ins Kloster gehe ich heute nicht mehr, aber das braucht's auch nicht - schließlich liegt mein Kloster mit mir auf dem Zimmer. :)

Montag, 13. Januar 2014

Rückkehr...

Tja, das war dann wohl nichts.

Seit heute Abend bin ich wieder zurück im Krankenhaus, nachdem die Schmerzen einfach nicht mehr auszuhalten waren und mein Hausarzt auch nicht mehr weiter wusste. Jetzt liege ich hier auf Station (netterweise mit einer älteren Schwester meiner Gemeinschaft auf dem Zimmer), kriege über den Tropf Schmerzmittel und hoffe, dass das alles bald besser wird. Gefunden haben sie nichts bisher, aber immerhin konnten sie auch alles wirklich Gefährliche ausschließen. Wie lange ich bleiben muss, weiß ich nicht genau: "Bis es besser wird."

Ich wäre euch echt dankbar für das eine oder andere kleine Gebet.

Sonntag, 12. Januar 2014

Es glitzert und funkelt

So, hier ist der Beweis: ich kann Steine machen.

Die Größe geht glaube ich aus dem Bild hervor, die Farbe changiert je nach Beleuchtung zwischen schwarz, grau und dunkelgrün mit weißen Flecken - und mein Juwel glitzert im Licht! *Kleinmädchengekicher*

Ich finde, das habe ich ganz grandios hinbekommen.




Abgesehen von meinem hübschen Klunker geht's mir heute nicht so toll. Ich hab ziemliche Schmerzen, wie ganz fieser Muskelkater, gegen die auch die Schmerzmittel nichts bringen. Nachdem ich seit gestern früh schon wieder zuhause bin, kann ich auch nicht aufs Stationszimmer zum Jammern gehen, aber dafür muss ich morgen eh zum Hausarzt, da werd ich dann mal fragen, ob ich das wirklich aushalten muss oder ob man da nicht was dagegen tun bzw. nehmen kann.

Dem Kopf und Herz geht's aber soweit gut, und ich fühle mich weitaus unternehmungslustiger als mein Bauch zulässt. Ah well, irgendwann wird auch das wieder werden. :)

Donnerstag, 9. Januar 2014

Murmel

So - ich lebe noch. :)

Nachdem ich um 7 Uhr in der Früh bis heute Nachmittag gegen 15 Uhr warten musste, bin ich jetzt endlich fertig operiert. Mein Gallenstein steht in einer kleinen Dose auf meinem Nachtkasten. Er hat die Größe einer mittelgroßen Murmel und ist eigentlich ganz hübsch... ;)

Die Narkose war diesmal nicht ganz so angenehm beim Aufwachen: mir war ziemlich schlecht und Schmerzmittel hab ich direkt auch gleich noch ne ordentliche Dosis gebraucht. Und jetzt fühle ich mich immer noch ziemlich benommen und schwindelig, daher werde ich mit dem Bloggen für heute mal Schluss machen und noch ein bisschen weiterschlafen.

Nur soviel: mir geht's gut und es ist wohl auch alles gut gegangen. :)

Mittwoch, 8. Januar 2014

Morgen, Kinder, ...

... kommt die Galle raus.

Ich werd versuchen (falls ich körperlich und geistig dazu in der Lage bin, einigermaßen Empfang und vor allem Lust dazu habe), nach der OP ein kurzes Update meiner Lage zu posten, damit sich niemand Sorgen machen muss.

Anders als bei der letzten OP habe ich diesmal überhaupt keine Angst, sondern bin total ruhig und gelassen und freue mich sogar ein bisschen auf die Zwangspause, die mir auf diesem Weg geschenkt wird. Ehrlich gesagt überrascht mich das ein bisschen, war doch meine Reaktion letztes Mal total panisch und für meine Verhältnisse ungewöhnlich krass. Da hatte ich doch erwartet, dass ich dieses Mal zumindest soviel Angst haben müsste, dass das letzte Mal im Vergleich nicht total lächerlich wirkt. Tja, man sucht es sich nicht raus: das letzte Mal wirkt total lächerlich im Vergleich. ;)
Auf jeden Fall habe ich schon seit Monaten (seit ich weiß, dass mich meine Galle irgendwann verlassen soll) eine tiefe Gewissheit, dass alles gut ist wie es ist und kommen wird.

Vielleicht hab ich's ja wider Erwarten doch geschafft, den Regelpunkt "und sie mögen so zu sein verlagen, wie der Herr sie will, gesund oder krank" ein wenig zu verinnerlichen. Auch, wenn ich aktiv nichts dafür getan habe.

... und darum gehe ich (ohne meine Galle) ins Kloster.

Sonntag, 5. Januar 2014

Folge dem Stern


Tja, so kann das eben auch gehen.

Gerade waren die Sternsinger bei mir, mit ordentlich Weihrauch, akzeptablem Gesang, lustig geleiertem Text und mehr Interesse an meiner Playmobil-Krippe als an dem, wofür sie eigentlich da waren. Es war also alles genau so, wie sich das gehört. Mir hat's gefallen, den Kindern glaub ich auch, und vor lauter Weihrauch und Playmobil haben sie ganz vergessen, mir den Segensspruch über die Türe zu schreiben. Nachdem es mir auch erst eingefallen ist, als sie schon wieder weg waren, werde ich heute Abend oder die nächsten Tage versuchen, die Nachbarskinder zu finden und zu fragen, ob sie noch die Kreide haben und mir aus meiner 13 eine 14 machen.

Schon seit ein paar Tagen frage ich mich mal wieder, welchem Stern ich da eigentlich folge, und warum. Und woher ich weiß, dass das der richtige Stern ist. Und ob sich der Aufwand lohnt. Ob ich nicht lieber daheim in der warmen Stube bleiben sollte, anstatt (möglicherweise sinnlos) in der Gegend herum zu wandern.
Ja, ich weiß, Zweifel gehören dazu.

Eine meiner Mitkandidatinnen hat unsere Gruppe verlassen. Das ist irgendwie schon echt hart, wenn man über ein Jahr auf so einem intensiven Weg miteinander unterwegs war, bisher immer in die gleiche Richtung ging, und jetzt ist das auf einmal anders.
Dummerweise war ich auch noch zu krank um aufs Kandiwochenende zu gehen, so dass ich bisher noch nichts Näheres weiß, nicht warum, und nicht, wie's bei ihr jetzt erst mal weitergeht.
Die Nachricht von ihrer Entscheidung hat mich ehrlich gesagt innerlich ein bisschen aus dem Tritt gebracht. Ja, ich weiß im Kopf schon, dass das immer wieder vorkommt und vorkommen wird, dass der Weg ins Kloster nicht der einzige Weg zu Gott ist, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg suchen und finden muss. Aber wir waren eine Zeit lang auf dem gleichen Weg gegangen, und wenn sie jetzt ihre Richtung ändert, frage ich mich auch, warum ich weiter geradeaus gehe.

Wie gesagt, ich weiß, Zweifel gehören dazu.

Ich bin nur echt dankbar, dass es trotz all meiner Zweifel ganz tief in mir drinnen, ganz unten, hinten, ganz versteckt einen Ort gibt, an den die Zweifel nicht rühren, und der irgendwie ganz sicher weiß, dass mein Weg stimmt. Für einen so rationalen Menschen wie mich ist das ein etwas eigenartiges Gefühl zu bemerken, dass der Kern meiner Entscheidung an einem Ort liegt, den Zweifel nicht aus der Ruhe bringen... Das ist so eine Art tiefe Gewissheit, vielleicht kann man das Glauben nennen.

Ich weiß es nicht. Und darum gehe ich ins Kloster.